Explosiver könnte die Stimmung kaum sein: Französische Beschäftigte des Unternehmens Nortel France haben damit gedroht, ihr Firmengebäude in die Luft sprengen. Die Mitarbeiter sind von Entlassung betroffen und wollen mit der Drohung eine Abfindung von 100.000 Euro pro Person erzwingen.

In Frankreich haben von Entlassung bedrohte Beschäftigte in einem zweiten Unternehmen gedroht, ihr Firmengebäude in die Luft zu sprengen. Mitarbeiter einer Filiale des kanadischen Netzwerkausrüsters Nortel bei Paris stellten rund zehn Gasflaschen auf. „Die Leute haben nichts mehr zu verlieren, die ziehen das durch“, sagte ein Gewerkschaftsvertreter am Abend in Châteaufort. „Wenn die Insolvenzverwalter ihre Verantwortung nicht wahrnehmen, wird der Standort in die Luft fliegen.“ Die Mitarbeiter wollen mit der Aktion laut einem Beschäftigten Abfindungen von 100.000 Euro pro Person durchsetzen.


Die Nortel-Tochter südwestlich von Paris, zu der auch ein Forschungszentrum für drahtlose Kommunikation gehört, ist seit Ende Mai insolvent. Ein Sparplan sieht die Streichung von 480 der insgesamt 680 Stellen vor.

Die Beschäftigten kritisierten, dass die Insolvenzverwalter Treffen mit ihnen immer wieder verschoben hätten und forderten eine Zusammenkunft. Sie befinden sich bereits seit einer Woche im Streik.


Die Zeitung „Le Parisien" berichtete jedoch, nach ihren Informationen seien die Gasflaschen leer und stellen keine Gefahr dar. Es handle sich um eine symbolische Drohung, um in den Medien Aufmerksamkeit zu erregen.


Seit dem Wochenende drohen bereits entlassene Mitarbeiter des Autozulieferers New Fabris im westfranzösischen Châtellerault mit der Sprengung ihrer Fabrik durch Gasflaschen.

Sie verlangen von den Autobauern Renault und PSA Peugeot Citroën Abfindungen von 30.000 Euro pro Kopf und haben ein Ultimatum bis zum 31. Juli gestellt.

Quelle: Welt Online