Rückrufaktionen bei Autoherstellern greifen um sich. Nach Toyota und Honda ruft nun Volkswagen die südamerikanische Variante des Golfs, den VW Gol, vorsichtshalber in die Werkstätten zurück. Es gebe Probleme mit den bleme mit den Radlagern an der Hinterachse. Auch Toyota muss 8000 Pickups in den USA in die Werkstatt beordern.

Nach Brasilien ruft Volkswagen nun auch in Mexiko rund 20.000 Autos zurück. Es bestehe die Gefahr, dass die Radlager an den Hinterrädern nicht ausreichend gefettet seien und es dadurch zu einer Deformierung der Reifen kommen könnte, teilte das VW-Werk in Puebla mit. Den Angaben zufolge sind von der „vorsorglichen Aktion“ ausschließlich die Modelle Gol und Gol Sedan betroffen.

Zuvor hatte VW wegen Problemen mit Radlagern in Brasilien fast 200.000 Autos wegen Problemen mit Radlagern in die Werkstätten zurück. Bei insgesamt 193.620 Fahrzeugen bestehe die Gefahr, dass Kugellager an den Hinterrädern nicht ausreichend gefettet seien, teilte Volkswagen mit. Der ADAC mahnte die Autoindustrie zu mehr Sorgfalt bei der Entwicklung von neuen Modellen.

Bei den brasilianischen VW-Modellen Novo Gol und Voyage könnten die Hinterräder wegen teils unzureichender Fettung der Radlager bei Beanspruchung über lange Zeit hinweg blockieren, teilte VW mit. In extremen Fällen bestehe die Gefahr, dass sich die Räder lösten, wodurch es möglicherweise zu Unfällen kommen könne.

Betroffen seien Fahrzeuge der Modelljahre 2009 und 2010, teilte VW mit. Volkswagen werde in den Werkstätten die Kugellager untersuchen und diese fetten oder nötigenfalls ersetzen. Der Rückruf finde vorsorglich statt.

Mit dem neuesten Rückruf beorderte VW in Brasilien zum dritten Mal seit 2008 zehntausende Fahrzeuge zurück in die Werkstätten. Im April 2008 erfolgte ein Rückruf von 477.000 Modellen des Kleinwagens Fox wegen Problemen mit den Rücksitzen. Im Dezember 2008 wurden aufgrund von Schwierigkeiten mit den Bremsen 120.000 Modelle der Baureihen Fox, Novo Gol und Voyage zurückgerufen.

Volkswagen ist nach Fiat der zweitgrößte Autohersteller in Brasilien. 2009 stellte die brasilianische Tochter des Konzerns 703.000 Fahrzeuge her. VW produziert seit mehr als 50 Jahren in Brasilien und hat dort vier Werke.

Auch der japanische Autobauer Toyota hat den Rückruf von rund 8000 Fahrzeugen seines Pickup-Modells Tacoma in den USA wegen möglicher Probleme mit der Antriebswelle angekündigt. Davon betroffen sei die Allrad-Version von 2010, teilte ein Sprecher in New York mit. Nach Angaben eines US-Regierungsvertreters stammt die fehlerhafte Antriebswelle von dem amerikanischen Zulieferer Dana. Dieser habe die Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA bereits informiert, dass auch Nissan und Ford von dem Fabrikationsfehler betroffen sein könnten. Laut Toyota dürfte ein Großteil der betroffenen Modelle noch nicht verkauft sein.

Der japanische Autokonzern hat seit Monaten mit einer Reihe von Pannen zu kämpfen. Wegen technischer Probleme musste Toyota seit vergangenem Herbst fast 8,7 Millionen Autos weltweit zurückrufen. Allein in den USA musste er bereits 2,3 Millionen Fahrzeuge wegen gefährlicher Mängel am Gaspedal zurückrufen. Nach heftiger Kritik an seiner Informationspolitik will der Autohersteller japanischen Zeitungsangaben zufolge künftig seine Kunden umfassend informieren - auch über kleine Unzulänglichkeiten wie nicht richtig schließende Türen.

Quelle: Welt Online