Viele Geschäftsbereiche schreiben wieder schwarze Zahlen. Der Umsatz von ThyssenKrupp liegt dennoch deutlich unter dem Vorjahreswert.

Düsseldorf. Nach einem Milliardenverlust im Geschäftsjahr 2008/2009 ist Deutschlands größtem Stahlproduzenten ThyssenKrupp die Rückkehr in die Gewinnzone gelungen. Im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres (Oktober bis Dezember 2009) erwirtschaftete der Konzern einen Vorsteuergewinn von 313 Millionen Euro. Unter dem Strich lag der Quartalsüberschuss bei 195 Millionen Euro.

Konzernchef Ekkehard Schulz sagte, die Ursache für die positive Entwicklung seien eine höhere Nachfrage, teilweise bessere Preise, eine höhere Produktivität sowie die Fortsetzung der strikten Kostenkontrolle. Die Mehrzahl der Geschäftsbereiche habe wieder schwarze Zahlen geschrieben. Einnahmen aus Firmenverkäufen in Höhe von 76 Millionen Euro brachten zusätzlichen Glanz in die Bilanz.

Die Entwicklung von Umsatz und Auftragseingang verdeutlicht allerdings, dass der Konzern die Krise noch nicht völlig überwunden hat. Der Umsatz lag mit 9,4 Milliarden Euro noch um 19 Prozent unter dem Vorjahresquartal. Der Auftragseingang ging sogar 28 Prozent auf 9,3 Milliarden Euro zurück.

Vor allem bei Aufzügen und Rolltreppen, im Anlagenbau und bei den Werften litt der Konzern weiterhin unter der weltweit gesunkenen Nachfrage. Dagegen stiegen die Bestellungen für Qualitätsflachstahl bereits wieder deutlich. Die Talsohle scheint inzwischen jedoch hinter dem Konzern zu liegen. Immerhin lagen die Auftragseingänge zuletzt um rund 24 Prozent über denen im Vorquartal.

Dennoch fiel die Prognose von Schulz für das gesamte laufende Geschäftsjahr eher zurückhaltend aus. Der ThyssenKrupp-Chef geht weiterhin lediglich von einer Stabilisierung des Umsatzes und einem bereinigten Vorsteuerergebnis in niedriger dreistelliger Millionen-Euro-Höhe aus.

Die Börse zeigte sich beeindruckt vom Turnaround bei ThyssenKrupp. Mit einem Plus von rund drei Prozent war die Aktie des Stahlriesen am Freitagmittag der größte Gewinner im DAX.