Aus Sicht der Organisation sind 451 Pestizide besonders gefährlich für Gesundheit und Umwelt - dennoch stecken sie in unserem Essen.

Hamburg. Bei der Produktion von Lebensmitteln werden nach Ansicht der Umweltschutzorganisation Greenpeace zahlreiche gesundheits- und umweltgefährdende Pestizide eingesetzt. Nach einer am Donnerstag von Greenpeace in Berlin veröffentlichten Liste ist rund ein Drittel von 451 weltweit eingesetzten Pestiziden, die besonders gesundheits- und umweltgefährdend sind, auch in der europäischen Lebensmittelproduktion zugelassen.

Die Schwarze Liste der Pestizide

Für die „schwarze Liste der Pestizide“ hatten zwei unabhängige Experten im Auftrag von Greenpeace alle relevanten international eingesetzten 1150 Pflanzenschutzmittel auf ihre Gefährlichkeit für Mensch und Umwelt überprüft. In der konventionellen Landwirtschaft würden nach wie vor Chemikalien verwendet, die Menschen krank machten und die Natur zerstören könnten, kritisierte der Chemie-Experte von Greenpeace, Manfred Santen. Im Vergleich zur 2008 publizierten „schwarzen Liste“ erhöhte sich die Zahl der gefährlichen Pestizide von 327 auf 451. Die aktuelle Studie nennt 17 Spritzmittel, die deutsche Verbraucher besonders häufig durch Lebensmittel aufnehmen.

Greenpeace hatte am Dienstag davor gewarnt, dass viele Salate aus Deutschlands Supermärkten mit Pestiziden belastet seien. Bei einer Stichprobe wurden den Umweltschützern zufolge in 29 von 36 Kopfsalat- und Rucola-Proben Rückstände von Pestiziden entdeckt.