Preissenkungen führten zu einem “brutalen Druck“, sagte der Vorstandschef bei der Eröffnung der Hauptstadtbüros des Handelskonzerns.

Berlin. Der Vorstandschef des größten deutschen Handelskonzerns Metro, Eckhard Cordes, hat einen „mörderischen Preiswettbewerb“ im Einzelhandel kritisiert. „Wir haben insgesamt im letzten Jahr 14 Preissenkungsrunden gesehen“, sagte Cordes bei der Eröffnung einer Hauptstadt-Repräsentanz des Unternehmens.

Dies sei zwar für Vorteil für die Verbraucher, sorge aber für „brutalen Druck“ auf die Zulieferindustrie. Dieser Druck sei letztlich nicht gesund. „Marktanteile hat im deutschen Handel durch Preissenkungsrunden noch niemand gewonnen.“ Die Lebensmittel-Discounter in Deutschland hatten Mitte Januar die erste Preissenkungsrunde im neuen Jahr eingeläutet.

Anlässlich der Eröffnung forderte Cordes in einer Erklärung auch eine „Verantwortungspartnerschaft“ zwischen Politik und Wirtschaft. Dies gelte für Probleme wie die Wirtschaftskrise, Jugendarbeitslosigkeit, Umweltschutz oder den Kampf gegen Hunger. Unter dem Motto „Zum Dialog geschaffen“ waren rund 250 Gäste zur Eröffnung der Repräsentanz in Mitte gekommen, darunter Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP).

Mit dem neuen Büro will die Metro Group ihren Dialog mit Regierung und Parlament, aber auch mit allen relevanten Interessensgruppen ausbauen und intensivieren. Büros hat Metro unter anderem bereits in Brüssel, Moskau, Warschau, Bukarest und Istanbul. In Deutschland beschäftigt der Konzern in seinen Häusern 120.000 Mitarbeiter, der Umsatz lag im vergangenen Geschäftsjahr bei fast 27 Milliarden Euro.

Die Repräsentanz in Berlin wird das bestehende Netzwerk der Metro Group um das wichtige nationale Standbein ergänzen. Mit einem ständigen Ansprechpartner vor Ort will die Unternehmensgruppe zum politisch-gesellschaftlichen Dialog bereitstehen und zu einer verstärkten Transparenz der Positionen des Unternehmens beitragen.