Umweltaktivisten protestieren gegen den Anbau von genmanipulierten Sorten. Verbraucherministerin Ilse Aigner bleibt ungerührt.

Berlin. Greenpeace hat Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner zwei Körbe Kartoffeln vor die Füße geschüttet, um gegen den Anbau genmanipulierter Sorten zu protestieren. Zwei Frauen im Dirndl pirschten sich am Donnerstag auf der Grünen Woche in Berlin an die CSU-Politikerin heran und kippten mehrere Kilo Knollen neben ihr aus. Eine der Greenpeace-Aktivistinnen rief: „Frau Aigner, stoppen Sie den Anbau von genmanipulierten Kartoffeln.“

Die Ministerin kam bei dem Eklat in der Halle des Bundeslandwirtschaftsministeriums mit dem Schrecken davon und setzte ihren Rundgang fort. Die beiden Greenpeace-Frauen wurden von Sicherheitskräften überwältigt und fortgeführt. Nach Angaben der Polizei wurden die Personalien der Frauen aufgenommen. Dann werde man sehen, ob die Ministerin einen Strafantrag stelle, sagte ein Beamter.

Der Vorfall ereigneten sich am Vormittag zu Beginn des Rundgangs der Ministerin in der Halle vor einer riesigen Erntekrone aus 900.000 Ähren aus dem unterfränkischen Heustreu. Aigner hatte gerade die deutschen Agrarprodukte gelobt. Auf der Grünen Woche würden die Schwerpunkte auf gutes Genießen, Qualität und Sicherheit gelegt, sagte sie. Die Ministerin hatte in der vergangenen Wahlperiode zwar den Anbau von Genmais untersagt, aber die Anbau einer genmanipulierten Kartoffel zur Stärkegewinnung zugelassen.