Der Arbeitsmarkt trotzt weiter der Krise: So gab es im Dezember bei den Arbeitslosen nur ein Plus um 60 000 auf 3,276 Millionen. Die Quote erhöhte sich leicht von 7,6 auf 7,8 Prozent. Statt wie von der Bundesanstalt für Arbeit (BA) befürchtet um 430 000 lag die Zahl der Arbeitslosen im Jahresschnitt um 155 000 höher als im Vorjahr. BA-Chef Frank-Jürgen Weise geht nun jedoch davon aus, dass zum Jahresbeginn 250 000 bis 300 000 Menschen zusätzlich ihren Job verloren haben werden. Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen wollte für 2010 keine Entwarnung geben: "Es wird ein schwieriges Jahr."
Hintergrund für die in Hamburg sogar leicht gesunkene Zahl der Menschen ohne Job seien neben der leicht anziehenden Konjunktur, flexible Arbeitszeiten und bei einigen Unternehmen ein Gehaltsverzicht, durch den Stellen gesichert würden, sagte Hamburgs Agenturchef Rolf Steil. "Auch die Kurzarbeit hat die Lage stabilisiert." Allerdings stiegen die Kosten für die Maßnahme, für die im September noch 26 000 Menschen angemeldet waren, gegenüber 2008 von 2,9 auf 52 Millionen Euro. Die Zahl der bei der Agentur gemeldeten freien Stellen sank 2009 um 26 Prozent auf 45 954. Gleichzeitig lag die durchschnittliche Arbeitslosenquote in der Hansestadt 2009 mit 8,6 Prozent um 0,5 Prozentpunkte höher als noch 2008.
Neben Berlin ist Hamburg das einzige Bundesland, in dem die Zahl der Arbeitsplätze noch steigt. So gab es im Oktober 821 000 Arbeitsplätze in Hamburg - immerhin noch 0,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Zuwächse verbuchten vor allem die Bildungsträger, das Gesundheits- und Sozialwesen, der öffentliche Dienst und das Gastgewerbe. Die stärksten Rückgänge verzeichneten dagegen die Finanzbranche und die Zeitarbeitsfirmen.