Die Unternehmen aus dem Deutschen Aktienindex strichen im vergangenen Jahr 116.000 Stellen, stellten aber auch 96.000 Mitarbeiter neu ein.
Hamburg. Die 30 deutschen DAX-Konzerne haben im Krisenjahr 2009 unter dem Strich rund 20.000 Stellen abgebaut. Das geht aus einer Umfrage von „Spiegel-Online“ hervor, die am Montag veröffentlicht wurde. Danach strichen die Unternehmen aus dem Deutschen Aktienindex im laufenden Jahr weltweit rund 116.000 Stellen – allerdings wurden auch knapp 96.000 neue Mitarbeiter gezählt.
Die Jobabbauliste werde angeführt von der Allianz, die rund 28.500 Arbeitsplätze weniger zähle. Bei Siemens gingen weltweit 20.000 Jobs verloren, bei der Deutschen Post 17.710. Der größte Arbeitsplatzzuwachs international war bei der Deutschen Telekom zu verzeichnen, die ein Plus von mehr als 32.000 Jobs berichtete. Die Commerzbank kam dank der Dresdner-Bank-Übernahme auf ein Plus von fast 23.000 Beschäftigten.
Einnahmen sinken stärker als Mitarbeiterzahlen
Insgesamt sei die Zahl der Mitarbeiter prozentual weniger stark gesunken als die Einnahmen. So kämen die DAX-Unternehmen in den ersten drei Geschäftsquartalen 2009 auf einen Gesamtumsatz von 750 Milliarden Euro. Das seien 8,3 Prozent weniger als im selben Zeitraum des Vorjahres. Die Zahl der Mitarbeiter in DAX-Konzernen ging weltweit um 0,6 Prozent zurück, in Deutschland um 1,2 Prozent, wie „Spiegel-Online“ weiter berichtete.
Der Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-Jürgen Weise, sagte, der bislang glimpfliche Verlauf der Wirtschaftskrise auf dem deutschen Arbeitsmarkt sei zu einem großen Teil den Beschäftigten zu verdanken. Sie hätten durch Lohnverzicht etwa zur Hälfte dazu beigetragen, dass 2009 weniger Menschen ihren Job verloren als zunächst erwartet.
Durch den Abbau von Überstunden, Kurzarbeit, eine Reduzierung der Wochenstunden und den Aufbau negativer Arbeitszeitkonten habe jeder fest angestellte Beschäftigte 2009 im Durchschnitt 50 Stunden weniger gearbeitet als 2008. Die übrigen 50 Prozent zur Abfederung der Krise gehen laut Weise auf das Konto von Arbeitgebern und Bund. 2009 stieg die Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt bisherigen Hochrechnungen zufolge um etwas über 300.000 auf rund 3,5 Millionen.