Laut Konjunkturbarometer wächst die deutsche Wirtschaft - und trotzdem warnen Forscher, dass die Entwicklung immer noch “sehr labil“ sei.

Berlin. Die Konjunktur in Deutschland gewinnt nach Einschätzung des Berliner DIW zu Jahresende an Schwung. Die Forscher sagen für das vierten Quartal ein Wachstum um 0,8 Prozent voraus. „Dies darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Entwicklung immer noch sehr labil ist“, sagte DIW-Experte Stefan Kooths zum am Freitag veröffentlichten Konjunkturbarometer. „Derzeit sieht es eher nach einem ausgedehnten Zwischenspurt und weniger nach dem Auftakt für einen Dauerlauf aus.“

Angetrieben werde das Wachstum vor allem von der Industrie, die um zwei Prozent zulegen dürfte. Der Bau werde voraussichtlich von den staatlichen Konjunkturprogrammen profitieren und seine Geschäfte um 0,2 Prozent ausweiten. Auch bei Dienstleistern und Handel sind wieder Zuwächse in Sicht.

Im Sommerquartal war die deutsche Wirtschaft um 0,7 Prozent gewachsen und damit so stark wie seit Anfang 2008 nicht mehr. Verglichen mit dem Vorjahr ist die Wirtschaftsleistung aber immer noch um 4,7 Prozent schwächer. Im gesamten Jahr 2009 dürfte das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland damit trotz der jüngsten Konjunkturbelebung so stark einbrechen wie nie zuvor in der Geschichte der Bundesrepublik.