HSH Nordbank-Vorstandschef Nonnenmacher ist offenbar stärker in das verlustreiche Omega-Geschäft des Instituts verwickelt als bisher bekannt.
Hamburg. Der Vorstandschef der angeschlagenen HSH Nordbank, Dirk Jens Nonnenmacher, ist offenbar stärker in das verlustreiche Omega-Geschäft des Instituts verwickelt als bisher bekannt. Wie das Nachrichtenmagazin „Stern“ am Mittwoch vorab berichtete, hatte Nonnenmacher im April 2008 Aufsichtsräten von der Transaktion berichtet und dabei die Risiken des Deals verharmlost. Das gehe aus Unterlagen hervor, die dem „Stern“ vorliegen. Nonnemacher war damals Finanzvorstand der HSH Nordbank.
Laut Sitzungsprotokoll des Risikoausschusses gab Nonnenmacher an, das Risiko aus Omega belaufe sich nach der teilweisen Rückabwicklung „aufgrund der hohen Kreditqualität der einzelnen Papiere auf nur 19,5 Millionen Euro“. Man stelle diese Transaktion den Aufsichtsräten lediglich „aufgrund der Überschreitung der formalen Reportinggrenze“ vor. „Ökonomisch gesehen“ bestünden keine erhöhten Risiken, sagte Nonnenmacher laut „Stern“ damals. Die Bank gebe heute an, dass Nonnenmacher bei der Sitzung kurzfristig den zuständigen Risikovorstand vertreten musste. Bei der Präsentation habe es sich nicht um seine Berechnungen gehandelt.
Durch das Omega-Geschäft hat die Landesbank von Hamburg und Schleswig-Holstein 2008 einem vertraulichen Bericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG zufolge mehr als 500 Millionen Euro abschreiben müssen. Experten werteten dies als einen entscheidenden Schritt zur Beinahe-Pleite der Bank. Zwei Vorständen war daraufhin in der vergangenen Woche gekündigt worden. Nonnenmacher wurde durch das Gutachten einer Anwaltskanzlei entlastet. Die Hamburger Staatsanwaltschaft ermittelt unterdessen weiter gegen HSH-Verantwortliche wegen des Verdachts der Untreue.