Die Bürger müssen tiefer in die Tasche greifen: Energieversorger Vattenfall hebt die Strompreise in Hamburg ab Januar um satte 4,4 Prozent an.

Hamburg. Das Energieunternehmen Vattenfall erhöht die Strompreise für seine Hamburger Kunden zum 1. Januar 2010. In der Grundversorgung steigen die Preise für Privatkunden um 4,4 Prozent, die für Gewerbekunden um 8,9 Prozent, teilte der Hamburger Chef von Vattenfall, Rainer Schubach, am Mittwoch mit. Für einen Durchschnittshaushalt mit einem jährlichen Stromverbrauch von 2500 Kilowattstunden bringt dies Mehrkosten von etwa 24 Euro. Dies sei die erste Preiserhöhung für Hamburger Kunden des Energiekonzerns seit Mitte 2007.

Versorger EWE und Vattenfall heben Strompreise an

„Die kommenden Preissteigerungen sind wegen der erhöhten Abgaben für das EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) notwendig geworden“, sagte Schubach. Der Geschäftsführer des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE), Björn Klusmann, wies diese Darstellung zurück: „Die erneuerbaren Energien sind nicht die Kostentreiber, wie man an der Preisentwicklung der letzten Jahre sehen kann. Sie haben im Gegenteil einen kostensenkenden Effekt an der Strombörse.“

Dass Kunden die Preissteigerung zum Anlass nehmen werden, den Stromanbieter zu wechseln, erwartet der Vattenfall-Manager nicht. So habe Vattenfall trotz der teils hitzigen Debatten um das Kernkraftwerk Krümmel in diesem Jahr 4000 Neukunden in Hamburg gewinnen können. Schubach wertet dies auch als einen Erfolg des Engagements von Vattenfall in der Förderung von öffentlichen und kulturellen Veranstaltungen. Vattenfall hat in Hamburg nach eigenen Angaben 850000 Stromkunden, was einem Marktanteil von 82 Prozent entspreche.

Das EEG wird von dem Vattenfall-Manager grundsätzlich als richtige Strategie bewertet. Nur damit sei es möglich, den Ausstoß klimaschädlicher Emissionen zu reduzieren. So strebe Vattenfall an, bis 2050 seinen Strom in Deutschland klimaneutral zu produzieren. Schubach kritisierte jedoch die hohen EEG-Subventionen der Photovoltaik im „sonnenarmen Deutschland“. Er plädierte vielmehr für eine erhöhte Förderung von photothermischen Anlagen, wie sie auf Hausdächern etwa für die Warmwassererzeugung eingesetzt werden.

Die EEG-Kostenumlage der Netzbetreiber wird von jetzt 1,1 Cent im kommenden Jahr bundesweit einheitlich auf rund 2 Cent erhöht. Mit diesem Instrument sollen die regenerativen Energien gefördert werden.

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