Lange mussten Windows-Nutzer über das träge Betriebssystem Vista fluchen, seit gestern ist sein Nachfolger im Handel.

Hamburg. Anders als bei Vista ist die Nachfrage nach Windows 7 sowohl bei Verbrauchern als auch Unternehmenskunden groß. Beim Online-Einzelhändler Amazon hat Windows 7 bereits den Dauerbestseller "Harry Potter" geschlagen, Microsoft musste die Produktion in den vergangenen Wochen mehrmals hochfahren.

In Hamburg kam es allerdings nicht zu einem Ansturm auf die Elektronikmärkte: "Von einem Hype sind wir weit entfernt", hieß es bei Media Markt. Auch im weltweit größten Saturn-Markt an der Mönckebergstraße kamen die Kunden eher über den Tag verteilt. Microsoft-Deutschland-Chef Achim Berg sprach hingegen vom "erfolgreichsten Launch seit Jahren".

Die offiziellen Preise für Windows 7 liegen zwischen 119,99 Euro für die einfachste Version, das Upgrade Home Premium, und 319 Euro für die Business-Vollversion von Windows 7. Bis Ende Februar 2010 erhalten Studenten, die bereits Vista oder XP nutzen, Windows 7 für 35 Euro online unter www.windows7fuerstudenten.de , wie Microsoft angekündigt hatte.

Zum Start hatte der weltweit größte Softwarehersteller gemeinsam mit Partnern eine Reihe neuer Geräte mit dem Betriebssystem vorgestellt. Dazu zählen neben Notebooks von Sony, Asus, Dell und Acer auch ein Desktop-PC von HP mit „Multitouch“-Bildschirm und ein Multimedia-PC von Medion, der sich auch über Sprache steuern lässt. Anders als Vista passt das deutlich schlankere Windows 7 auch auf die kleinen populären Netbooks. Der finnische Handyhersteller Nokia stattet sein erstes Mini-Notebook, das „Nokia Booklet 3G“, ebenfalls mit Windows 7 aus.

Das Betriebssystem hat einen mehr als einjährigen Test durchlaufen, bei dem Microsoft zahlreiche Kritikpunkte und Anregungen von weltweit acht Millionen Beta-Testern ausgewertet und umgesetzt hat. Dennoch kommt das Programm deutlich früher auf den Markt als ursprünglich geplant.