Seinen ersten großen Auftritt auf einer norddeutschen Werft hatte Scheich Hamdan bin Zayed Al Nahyan Ende Juli in Rendsburg. Per Hubschrauber schwebte er über der auf Yachten spezialisierten Nobiskrug-Werft ein und stellte sich seinen neuen Mitarbeitern vor. Kurz zuvor war der 1962 geborene Scheich Hamdan mit seiner Firma Abu Dhabi Mar über eine Kapitalerhöhung bei der 1905 gegründeten Traditionswerft eingestiegen und wendete so deren Insolvenz ab.
Erst vor zwei Jahren wurde die Abu Dhabi Mar Group gegründet und ist seitdem auch an der Werft CMN in Cherbourg/Frankreich beteiligt. Die Holding verfügt über Kapazitäten für den Bau von Marine- und zivilen Schiffen mit einer maximalen Länge von 200 Metern. Für eine Milliarde Euro habe man Aufträge in den Büchern stehen, so die Firma, die weltweit 2000 Beschäftigte hat.
Scheich Hamdan ist seit Oktober 2003 stellvertretender Ministerpräsident der Vereinigten Arabischen Emirate und baut seitdem die strategische Partnerschaft mit Deutschland auf. Für diesen Einsatz erhielt er 2008 das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband. Altkanzler Gerhard Schröder bezeichnete ihn als "Freund unseres Landes". Und auch mit einem anderen früheren deutschen Regierungschef ist der studierte Politik- und Wirtschaftswissenschaftler eng verbunden. Vor seinem Palast steht der schwarze Mercedes 300, der früher Konrad Adenauer chauffiert hat.