In der Branche werden die Nachrichten als Hoffnungszeichen für ein tragfähiges Geschäftsmodell gesehen. Ein Börsengang rückt näher.
Palo Alto. Das Internet-Netzwerk Facebook wächst weiter in Rekordtempo. Die Zahl der aktiven Nutzer sei auf 300 Millionen gestiegen, erklärte Firmenchef Mark Zuckerberg n einem Blog auf der Firmen-Homepage. Zudem habe Facebook bereits im abgelaufenen Quartal einen positiven Kapitalfluss erreicht, was der Konzern ursprünglich für 2010 angepeilt hatte. Nach Abzug aller Kosten blieb dem Unternehmen damit Geld in der Kasse, auch wenn Belastungen ohne direkte Zahlungen – wie etwa Abschreibungen – dabei nicht berücksichtigt sind.
Im Wettlauf mit Konkurrenten wie MySpace kommt der inzwischen führende Anbieter damit schneller voran als zuletzt angekündigt. Die Facebook-Ankündigung ist relevant, weil das im kalifornischen Palo Alto ansässige Unternehmen anders als andere Internetgiganten wie Amazon oder Ebay bislang noch unter Beweis stellen musste, dass sich die steigenden Nutzerzahlen auch in barem Geld auszahlen.
Zuckerberg, der Facebook vor fünf Jahren mit zwei Studienfreunden von der Harvard-Universität gegründet hatte, gab keine Einzelheiten zur Finanzlage des Unternehmens bekannt. Branchenkenner gehen aber davon aus, dass Facebook alljährlich hunderte Millionen Dollar aus dem Werbegeschäft einnimmt. In Online-Netzwerken können Nutzer persönliche Web-Seiten anlegen und dort miteinander kommunizieren. In Deutschland hat Facebook bislang etwa 3,7 Millionen Anwender.
Im Mai hatte der russische Internetkonzern Digital Sky rund 200 Millionen Dollar in Facebook investiert. Einem Branchenexperten zufolge könnte Zuckerberg die Firma schon in der zweiten Jahreshälfte 2010 an den Aktienmarkt bringen. Der Facebook-Gründer hatte im Mai dagegen erklärt, ein Börsengang sei noch einige Jahre entfernt.