Die Pläne der Bundesbank zur Schließung von Filialen in Norddeutschland stärken den Standort Hamburg mit aktuell 375 Beschäftigten.
Hamburg. "Auf Hamburg werden größere Aufgaben zukommen, die auch mehr Personal erfordern", sagte Bundesbank-Sprecher Andreas Funke dem Abendblatt. "Die genauen Auswirkungen stehen noch nicht fest." Wie berichtet werden 13 von insgesamt 47 Filialen bis Ende des Jahres 2012 geschlossen. In Norddeutschland sind mit Bremen, Lübeck, Kiel und Flensburg vier Standorte mit insgesamt 284 Beschäftigten betroffen.
Die Bundesländer Bremen und Schleswig-Holstein werden damit über keine Bundesbank-Filiale mehr verfügen. In Niedersachsen wird es noch vier und in Mecklenburg-Vorpommern zwei Bundesbank-Filialen geben. Damit verlängern sich für viele Kreditinstitute, die Hauptkunden der Bundesbank, die Wege zur Bundesbank. "Den Grundsatz, kein Weg zur nächsten Filiale soll länger als 50 Kilometer sein, können wir nicht mehr aufrechterhalten", sagte Funke. Hintergrund für die Zentralisierung der Standorte ist das Ziel der Europäischen Zentralbank, die Bargeldversorgung zu 50 Prozent in die Hände privater Anbieter zu legen. "Von diesem Ziel sind wir noch weit entfernt", sagte Funke. In Deutschland liegt der Anteil der Bundesbank noch bei 70 Prozent. Offensichtlich gibt es auch Probleme, ausreichend private Anbieter für diese Aufgabe zu finden. Die Filialen der Bundesbank versorgen Banken und Händler mit Bargeld und überprüfen Münzen und Scheine auf Falschgeld und Schäden. Moderne Sortier- und Zählmaschinen bei der Bundesbank haben die Kapazitäten der Filialen in den vergangenen Jahren beträchtlich erweitert, sodass eine Konzentration unvermeidlich ist. Über die bisherigen Schließungspläne hinaus prüft die Bundesbank die Errichtung von zwei großen Bargeldzentren in Süddeutschland. Das würde zur Schließung weiterer neun Filialen führen. In Norddeutschland könnte Hamburg die Aufgabe eines solchen Zentrums übernehmen.