Nach der Eröffnung der ersten Apotheke im Hamburger Stadtteil Rahlstedt plant die Hamburger Drogeriemarktkette Budnikoswsky ab dem kommenden Jahr weitere Geschäfte, die von Apothekern in einer Art Franchisesystem betrieben werden sollen.
Hamburg. "In drei bis vier Jahren wollen wir in Norddeutschland 30 bis 40 Apotheken haben", sagte Jens Apermann dem Abendblatt. Apermann, einer der Mitgründer der Internet-Apotheke DocMorris, berät Budni beim Aufbau des neuen Geschäftszweiges.
Im hart umkämpften Apothekenmarkt setzt Budni unter anderem auf Rabatte. Auf das frei verkäufliche nicht rezeptpflichtige Sortiment werden je nach Produkt bis zu 30 Prozent Nachlass gegeben. Inhaber sogenannter Budni-Karten, denen bislang beim Einkauf in den mehr als 120 Drogeriemärkten ein Prozent des Einkaufswerts gutgeschrieben wird, erhalten als Apothekenkunden fünf Prozent. Die Rabatte werden gesammelt und als Gutschein ausgezahlt, wenn ein Betrag von fünf Euro erreicht ist. "Mehr als die Hälfte unserer derzeitigen Apothekenkunden besitzt eine Budni-Karte", sagt Apermann, der künftig noch mehr Angebote rund um die Karte plant. Neben dem persönlichen Einkauf können Kunden Waren auch per Internet und Telefon bestellen oder über einen neuen Katalog, der in den Drogerie-Filialen ausliegt. Das telefonische Servicecenter ist rund um die Uhr besetzt, so Apermann. Die neue Apotheke, die an der B 75 in Rahlstedt liegt, trägt den Namen "Budni-Partner-Apotheke". Das missfällt den rund 40 Betrieben, die in Hamburg dem 2003 gegründeten Partner-Apothekenverbund angehören.
Weitere 160 bis 170 Betriebe gehören dem Verbund in Nordrhein-Westfalen an.
"Wir suchen jetzt das Gespräch mit Budnikowsky. Wenn Gespräche nichts bringen, werden wir Klagemöglichkeiten wegen des Wortes Partner im Namen prüfen", sagte Peter Menk, Geschäftsführer des Partner-Netzwerks. Auch sein Verbund will wachsen und die Zahl der Betriebe auf 50 bis 60 steigern. Nach Menks Einschätzung ist die Vergabe von Rabatten in Höhe von bis zu 30 Prozent ein Zuzahlungsgeschäft. "Die durchschnittlichen Handelsspannen liegen derzeit für Apotheker bei Abzug aller Kosten zwischen 25 und 28 Prozent". Die Partner-Apotheken bieten wie jene von Budni eine 24-Stunden-Hotline sowie einen Lieferservice, den auch fast alle der mehr als 450 Apotheken in Hamburg inzwischen aufgebaut haben.
"Wir setzen auf Qualität und gute Lagen. Die leistungsstarken Apotheken werden die kleine Filiale an der Ecke verdrängen", sagt Menk und ergänzt, dass es auch in den Partner-Apotheken Rabatte gibt. Die Kunden bekommen eine sogenannte Best-Preis-Garantie. Wenn er nachweisen kann, dass ein gewünschtes Produkt anderswo günstiger zu haben ist, könne der Kunde es zu diesem Preis erwerben.