Zwar haben die Japaner bei umweltfreundlichen Fahrzeugen noch die Nase vorn. Aber deutsche Automobilhersteller holen auf.
Berlin. Bei umweltfreundlichen Autos fahren japanische Hersteller weiter vorweg – deutsche Anbieter holen laut einer Studie aber auf. Unter den zehn derzeit saubersten Wagen sind sieben aus Japan und drei deutsche Modelle, wie aus der am Dienstag in Berlin vorgestellten „Auto-Umweltliste“ des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) hervorgeht. Im Vorjahr war nur ein Fabrikat „Made in Germany“ in der Spitzengruppe.
Gesamtsieger in punkto CO2-Ausstoß, Spritverbrauch, Schadstoffe und Lärm wurde der neue Toyota Prius Hybrid mit Elektro- Zusatzmotor. Auf den Plätzen sieben und acht liegen zwei Smart- Modelle, auf Rang zehn ein VW Polo 1.6 TDI. Bewertet wurden rund 350Fahrzeuge. Insgesamt gebe es mehr akzeptable Autos denn je.
„Wer ein umweltverträgliches Auto kaufen will, hat so viel Auswahl wie nie zuvor“, sagte der verkehrspolitische Sprecher des VCD, Gerd Lottsiepen. Das gelte auch für Touren mit Kindern, großen Koffern oder „wenn der Papa 1,95 Meter groß ist“. Zur Jahresmitte habe der Ausstoß klimaschädlichen Kohlendioxids (CO2) aller neu zugelassenen Personenwagen in Deutschland mit durchschnittlich 155 Gramm pro Kilometer um zehn Gramm unter dem Wert des Jahres 2008 gelegen.
Die zehn besten der aktuellen Umweltliste kämen im Schnitt auf 100 Gramm nach 109 Gramm im Jahr zuvor. Allein der weiterentwickelte Toyota Prius als Sieger stoße nun 15 Gramm weniger CO2 aus, erläuterte Lottsiepen. Das Vorjahresmodell hätte nur den fünften Rang erreicht.
Bei kleineren Wagen der Kompaktklasse siegte in der Auswertung der Honda Insight Hybrid, bei Familienautos der Toyota Prius Hybrid, bei Siebensitzern ein Volkswagen Touran 1.4 CNG TSI. „Klimabester“ Wagen mit 88 Gramm CO2-Ausstoß ist der Smart Fortwo Coupé CDI.
Der ökologisch orientierte Verkehrsclub rief die Hersteller auf, Umwelttechnik in alle Modelle einzubauen und nicht nur in einzelne Varianten eines Modells. CO2-Ausstoß sei deutlich höher zu besteuern, klimafreundliche Wagen sollten mehrere Jahre steuerfrei sein. Wenn die Bundesregierung den Kauf energieeffizienter Wagen fördern wolle, solle dies unabhängig vom Antrieb gelten, nicht nur für Elektroautos.
„Wir brauchen ein wenig mehr Nüchternheit angesichts des derzeitigen Elektro-Hypes“, sagte Lottsiepen. Wenn die Regierung für 2020 eine Million Elektroautos anstrebe, stünden diesen fast 50 Millionen mit Benzin- und Dieselantrieb gegenüber.
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