Die Verbraucherschützer von Foodwatch haben Nahrungsmittel auf ihren Salzgehalt getestet. Das Ergebnis überrascht.
Viele Lebensmittel hätten einen überraschend hohen Salzgehalt, lautet das Fazit der Foodwatch-Untersuchung. Vor allem Fertigprodukte enthielten häufig extrem viel Salz. "Zu den stark salzhaltigen Produkten gehören auch Brot, Käse oder Senf", hieß es.
Auch viele Lebensmittel, bei denen Verbraucher es nach Meinung von Foodwatch nicht erwarten würden, weisen einen relativ hohen Salzgehalt auf. Als Beispiel nannte die Verbraucherorganisation Snickers, Milka Alpenmilch und die Konserve King's Crown "Junge Erbsen mit Möhrchen sehr fein" aus dem Aldi-Sortiment. Besonders kritisiert wurde die Tütensuppe "Thai Chef Ente" mit sechs Gramm Salz pro 100 Gramm.
"Mit 100 Gramm dieser Suppe hätten Verbraucher ihren kompletten Tagesbedarf an Salz gedeckt", so ein Foodwatch-Sprecher. "Auch durch den Verzehr einer Tiefkühlpizza 'Ristorante Pizza Speciale' von Dr. Oetker wird der Tagesbedarf vollständig gedeckt."
"Nährwertangaben führen in die Irre"
Häufig könnten Verbraucher den Salzgehalt von Lebensmitteln durch die Angaben auf der Verpackung nicht erkennen. "Die Nährwertangaben der Industrie führen in die Irre", erklärte Foodwatch-Sprecher Martin Rücker. Besser sei eine Ampelkennzeichnung, die auf einen Blick zeigt, ob ein Produkt versalzen ist.
Nach Einschätzung von Ärzten und der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) ist der Salzkonsum in Deutschland deutlich zu hoch. Besonders bei männlichen Jugendlichen liegt er nach Angaben der Bundesregierung bei mehr als zehn Gramm am Tag - empfohlen werden fünf bis sechs Gramm, ausreichend wären sogar ein bis 1,5 Gramm Salz am Tag.
Drei Viertel der Zufuhr stammt dabei aus den versteckten Salzgehalten in zusammengesetzten Produkten aus dem Supermarkt. Salz ist lebensnotwendig, zu viel Salz jedoch kann ein Gesundheitsrisiko sein. Insbesondere Menschen mit Bluthochdruck - betroffen sind 38 Millionen Deutsche - wird empfohlen, ihren Salzkonsum zu reduzieren.
Foodwatch-Sprecher Rücker fordert deshalb Bundesverbraucher-ministerin Ilse Aigner (CSU) auf, sich aktiv für die Ampelkennzeichnung einzusetzen. "Die Verbraucher haben ein Recht darauf, leicht verständlich über den Salzgehalt in Lebensmitteln informiert zu werden."
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