Der deutsche Automarkt läuft dank der staatlichen Abwrackprämie auf Hochtouren: Ausgerechnet Krisen-Autobauer Opel legte um 57 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu.
Hamburg. Die Zahl der Neuzulassungen stieg im Mai im Vergleich zum Vorjahresmonat um 39,7 Prozent auf rund 384.600 Fahrzeuge, wie das Kraftfahrt-Bundesamt am Mittwoch in Flensburg mitteilte. Der wankende Hersteller Opel legte sogar um 57 Prozent zu und sicherte sich mit 10,2 Prozent Marktanteil Platz 2 nach VW mit 21,4 Prozent.
Offenbar erreicht erst jetzt die Welle der Auto-Bestellungen nach Einführung der Prämie im Winter die Straßen: Wer Ende Februar oder im März gekauft hatte, musste bei vielen Modellen mit mehrwöchigen Lieferfristen rechnen. Im Vergleich zum April hat sich das Wachstum der Neuzulassungen daher praktisch verdoppelt. Als Ursache des Käuferansturms gilt die staatliche Abwrackprämie für Altautos von 2500 Euro, die beim Kauf eines Neuwagens gezahlt wird.
In den ersten fünf Monaten wurden 1,63 Millionen neue Autos zugelassen. Das sind rund 23 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das hohe Zulassungsniveau bezieht sich nur auf Pkw. Alle anderen Bereiche waren rückläufig. Die Motorräder etwa lagen im Mai 19,3 Prozent und die Nutzfahrzeuge 28,1 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres.
Bei den großen Marken heißen die Gewinner VW (plus 60 Prozent), Opel (plus 57), Ford (plus 48) und Renault/Dacia (plus 117). Die deutschen Oberklassehersteller Mercedes, BMW und Audi mussten leichte Rückgänge hinnehmen. Luxusautos profitieren praktisch gar nicht von der Abwrackprämie.
GM Europa-Chef Carl-Peter Forster erklärte zu den Opel-Zahlen: „Diese beeindruckenden Zahlen sind für uns ein deutlicher Vertrauensbeweis und ein Zeichen dafür, dass Kunden immer stärker Opel den Vorzug geben. Dafür möchten wir uns ausdrücklich bedanken.“ Für Opels neues Flaggschiff Insignia lägen mehr als 120.000 Bestellungen vor.