Der Bund will Opel im Falle einer Insolvenz der Konzernmutter General Motors (GM) über ein Treuhand-Modell finanziell über Wasser halten.

Berlin - Mit diesem Modell solle GM und Opel-Interessenten wie Fiat oder Magna nötigenfalls "weiterer Spielraum" für Verhandlungen gegeben werden, sagte Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU). Demnach soll Opel zunächst bei einem Treuhänder geparkt werden.

In der Koalition bestehe "völlige Einigkeit" über das Modell. Details nannte der Minister jedoch nicht. Ziel sei, "dass keine Steuergelder verschleudert werden", sagte der CSU-Politiker. Es gehe auch nicht darum, auf diesem Wege einen "Staatseinstieg" zu gewährleisten.

Im Rahmen einer Treuhandlösung könne der Rüsselsheimer Autobauer aber auf finanzielle Hilfen des Staates zählen, erklärte Vizekanzler Frank-Walter Steinmeier (SPD): "Wir haben heute in der Regierung Klarheit geschaffen: Wenn es nötig wird, wird Opel eine staatliche Brückenfinanzierung bekommen." Die Opel-Werke, Händler und Zulieferer dürften nicht in den Strudel einer Insolvenz in Amerika geraten, sagte Steinmeier.

Nach Angaben von GM-Europa-Chef Carl-Peter Forster bräuchte Opel kurzfristig Kreditlinien von mehr als einer Milliarde Euro. Für die Überbrückungsfinanzierung soll ein Bankenkonsortium sorgen, dessen Kredite vom Bund verbürgt werden.