Bundeswirtschaftsminister Guttenberg kündigt an, dass die Regierung ein Treuhandmodell für Opel anstrebt. Abendblatt.de erklärt, wie das funktionieren könnte.

Berlin. Ein Treuhänder ist eine natürlich oder juristische Person, die über Vermögen oder Rechte eines anderen verfügt. Ein Treuhandmodell wird als vorübergehende Lösung für den angeschlagenen Autobauer Opel diskutiert, um zu verhindern, dass Gläubiger bei einer Insolvenz der Opel-Mutter General Motors in den USA Zugriff auf das Vermögen der deutschen Tochter haben. Das Bundeswirtschaftsministerium, das federführend das Modell vorschlug, hat bisher keine klaren Angaben dazu gemacht.

Bei der Suche nach einer vorübergehenden Treuhand-Lösung für den angeschlagenen Autobauer Opel könnte die staatliche KfW-Bankengruppe als Kreditgeberin ins Spiel kommen. Die KfW ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts. Sie gehört zu vier Fünfteln dem Bund und zu einem Fünftel den Bundesländern. Während die Länder mit Opel- Standorten sowie die SPD bisher keine unüberwindbaren Bedenken geäußert haben, zeitweise direkt bei Opel einzusteigen, hat die Union damit massive Schwierigkeiten.

Als Teil der von der Bundesregierung beschlossenen Konjunkturmaßnahmen vergibt die KfW Kredite an Unternehmen, ohne dass diese gleich als staatliche Beteiligung gesehen werden könnten. Auch Opel könnte einen Kredit beantragen. Grundsätzlich liegt die Obergrenze bei 300 Millionen Euro. Über die Gewährung entscheidet ein Lenkungsausschuss, in dem Vertreter des Wirtschafts-, des Finanzministeriums und des Kanzleramtes sitzen.

Die Landesbanken könnten weitere Kredite bereitstellen. Wenn der Bund oder die Länder bürgen, könnten auch Kredite bei privaten Banken aufgetan werden, denen das Geschäft ohne staatliches Engagement als zu risikoreich erscheint. Werden staatliche Bürgschaften gewährt, steigt die Bonität des Kreditnehmers. Diese Garantien übernehmen entweder die Bürgschaftsbanken, die bei den Ländern angesiedelt sind, oder der Staat über die Ministerien.