Im Ringen um die Rettung des Autobauers Opel fordert die Bundesregierung von möglichen Investoren wie Fiat Garantien für Werke und Arbeitsplätze.

Berlin/Washington. Im Ringen um die Rettung des Autobauers Opel fordert die Bundesregierung von möglichen Investoren wie Fiat Garantien für Werke und Arbeitsplätze. "Jeder Investor muss Opel Deutschland stärken. Wer in Deutschland Werke schließen und Arbeitsplätze abbauen will, ist kein geeigneter Opel-Partner", sagte Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) der "Bild am Sonntag".

Unterdessen will der Opel- Mutterkonzern General Motors (GM) möglicherweise bereits heute ein neues Sanierungskonzept mit weiteren Werksschließungen und Entlassungen vorlegen. Inwieweit Europa von den neuen Maßnahmen betroffen sein könnte, blieb gestern offen.

Bei Opel befürchtet unter anderem der Betriebsrat, der Fiat-Konzern könnte nach einer Mehrheitsübernahme massive Einschnitte in Deutschland in Gang setzen - denn die Modellpaletten der beiden Hersteller überschneiden sich. Eine weitere Sorge der Betriebsräte ist, dass der hoch verschuldete Konzern mit der Opel-Übernahme an deutsche Staatsbürgschaften herankommen wolle. "Einem solchen Missbrauch muss ein Riegel vorgeschoben werden", sagte Tiefensee.

Als weiterer Kandidat für die Übernahme von Opel gilt der österreichisch-kanadische Autozulieferer Magna. Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) will sich Anfang der Woche mit Magna-Vertretern treffen. Guttenberg sagte dem "Spiegel": "Magna ist ein potenziell interessanter Partner. Wir werden einen Einstieg selbstverständlich ernsthaft prüfen."

Der Wirtschaftsminister wies die Kritik von SPD und Gewerkschaften an den Beteiligungsgesprächen mit Fiat zurück. Sie schwäche die deutsche Verhandlungsposition. Aber auch Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) hatte zuvor im Abendblatt Bedenken gegen eine Übernahme durch die Italiener geäußert.

"Fiat hat ähnliche Probleme wie Opel, wird ebenfalls Kapazität reduzieren müssen, um zu überleben", sagte Koch. Gleichzeitig machte er sich für Magna stark. Mit dem Zuliefer-Unternehmen gebe es "sehr viele Überschneidungen an Wissen und Können, aber keine Überschneidungen im täglichen Tun am Markt."