Spielen mit Wii, Playstation oder Xbox ist für viele Kinder in Deutschland Alltag: In fast jedem zweiten Haushalt mit Nachwuchs gibt es laut dem Statistischen Bundesamt eine Spielekonsole. Der Umgang mit Kind und Konsole ist nicht immer einfach - ein Fachmann gibt pädagogische Tipps.

Frankfurt/Main. Viele Eltern seien unsicher im Umgang mit den Spielen, sagt Wolfgang Zielinski vom Adolf-Grimme-Institut im nordrhein-westfälischen Marl. Der Fachmann weiß, wie Eltern sich verhalten sollten.

Tipp 1: Verteufeln Sie die Spiele nicht von vornherein, sondern seien Sie offen für Wünsche des Kindes: Zeigen Sie Interesse an seinen Lieblingsspielen, probieren Sie es selbst einmal aus.

Tipp 2: Achten Sie auf die Altersfreigabe der USK (Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle), die bei allen Spielen auf der Packung stehen muss.

Tipp 3: Reden Sie am besten VOR der Anschaffung einer Konsole mit dem Kind über Zeitbegrenzungen und klären Sie gemeinsam, welche Spiele es sich wünscht und wo das Gerät stehen soll. Wählen Sie lieber einen Platz im Wohn- statt im Kinderzimmer, damit Sie die Kontrolle nicht verlieren.

Tipp 4: Definieren Sie klare Regeln und achten Sie auf die Einhaltung. Als Faustregel gilt für die Altersgruppe von vier bis sechs Jahren eine Höchstdauer von 20 bis 30 Minuten Spielen pro Tag, von sieben bis zehn Jahren 45 Minuten und von elf bis 13 Jahren 60 Minuten. Eltern müssen allerdings individuell einschätzen, wie das Kind auf Reize reagiert. Dies hängt zum Beispiel auch davon ab, welche weiteren Freizeitaktivitäten und Hobbys es gibt. Bei komplexen Spielen kann auch ein wöchentliches Zeitbudget sinnvoll sein, damit das Kind sich in Spielzusammenhänge einarbeiten kann. Zwischen dem Spielen und Hausaufgabenmachen oder Schlafengehen sollte ein Zeitabstand sein.

Tipp 5: Informieren Sie sich über die verschiedenen Spielgenres und steuern Sie gegen, wenn es nötig wird. Bieten Sie also Ihrem Kind beispielsweise ein Geschicklichkeitsspiel anstelle eines Ego-Shooters.

Tipp 6: Setzen Sie Computer, Konsole oder Zeitbudgets nicht als Belohnung oder Bestrafung (etwa durch Computerverbot) ein. Den Medien würde dadurch ein zu hoher Stellenwert eingeräumt.

Tipp 7: Achten Sie auf Warnzeichen für übermäßigen Spielekonsum wie Gereiztheit oder Nervosität und suchen Sie das Gespräch mit dem Kind über sein Spielverhalten.

Tipp 8: Besonders geeignete Spiele empfiehlt das Institut auf der Seite www.internet-abc.de. Auf folgenden Internetseiten können Sie sich zusätzlich informieren: http://www.internet-abc.de

http://www.klicksafe.de

http://www.elternundmedien.de

http://www.schau-hin.info

http://www.usk.de