Hamburg. Hamburgs erfolgsverwöhnter Modeschmuckhersteller Bijou Brigitte spürt erstmals seit Jahren eine Wachstumsdelle. Gestern gab das Unternehmen für das Geschäftsjahr 2006 zwar eine Umsatzsteigerung von 15,4 Prozent auf 348 Millionen Euro bekannt, flächenbereinigt ergibt das allerdings ein Minus von 0,7 Prozent. In den drei Jahren zuvor hatte Bijou Brigitte ein Umsatzplus von 40 Prozent auf gleicher Fläche erwirtschaftet.

"Nicht jedes Jahr können zweistellige Zuwachsraten erzielt werden. Außerdem herrscht ein massiver Konkurrenzdruck, auch von Firmen wie H & M und New Yorker", sagte Bijou-Chef Friedrich-W. Werner.

Das Unternehmen konnte 2006 einen Überschuss von 80,3 Millionen Euro verbuchen. Im Vergleich zum Vorjahr wurde damit das Ergebnis um 10,3 Prozent gesteigert. Auch für das erste Quartal 2007 erzielte der Konzern durch neu eröffnete Filialen ein Umsatzplus von 8,5 Prozent auf 73,8 Millionen Euro. Jedoch ergibt sich auch hier flächenbereinigt ein Minus von 3,2 Prozent.

Werner bekräftigte: "Für uns ist es das zehnte Rekordergebnis in Folge, und wir wollen unsere Aktionäre an der guten Geschäftsentwicklung teilhaben lassen." So werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 19. Juli 2007 vorschlagen, eine Dividende von 6,50 Euro je Stückaktie für 2006 auszuschütten. Gestern schloss die Aktie bei 148,75 Euro - das war ein Plus gegenüber dem Vortag von 0,75 Prozent.

Von den insgesamt 931 Geschäften von Bijou Brigitte liegen 62 Prozent im Ausland, wo der Modeschmuckkonzern besonders in Spanien hohe Ergebnisse erzielte. Bijou Brigitte hat rund 9000 verschiedene Artikel im Sortiment. Im vergangenen Jahr war laut dem Unternehmen vor allem die Farbe Gold bei den Kunden angesagt.

2006 wurden die ersten beiden Geschäfte außerhalb Europas eröffnet. Nachdem die zwei Modeschmuckläden in Florida von den Kunden gut aufgenommen worden seien, will Bijou künftig im US-Markt vermehrt Präsenz zeigen. Auch im Großraum London sollen dieses Jahr zwei Läden eröffnet werden, um das Konzept von Bijou Brigitte auf dem englischen Markt zu testen.