Der kriselnde US-Auto-Gigant General Motors muss weiter Stellen streichen: Bis 2012 sollen jetzt zustätzlich 31 500 Jobs in den USA wegfallen. Der Opel-Mutterkonzern forderte außerdem staatliche Finanzhilfen von bis zu 18 Milliarden Dollar (mehr als 14 Mrd. Euro) für die Fortsetzung seines Sanierungskurses.

Washington. Der Opel-Mutterkonzern hatte schon im Frühjahr einen Abbau von mehr als 70 000 Arbeitsplätzen verkündet. Bei der Anhörung im US-Kongress sagte der Chef von General Motors, Rick Wagoner, die staatliche Finanzspritze werde benötigt, um den drastischen Sanierungskurs fortzusetzen. Auch Ford und Chrysler sind nach eigenen Angaben auf staatliche Hilfe angewiesen, die Rede ist von neun beziehungsweise sieben Milliarden Dollar. Alan Mullaly, Generaldirektor von Ford, erklärte, er sei bereit, ein Dollar Jahresgehalt zu akzeptieren, wenn der Kongress seinem Konzern die Kredite gewährt. Vergangenes Jahr hat Mullaly 28 Millionen Dollar verdient. Auch GM-Chef Rick Wagoner versprach, sich für die Kreditzusage mit einem symbolischen Jahressalär zufrieden zu geben. Chrysler-Boss Robert Nardelli hatte sich bereits im November entsprechend geäußert.

GM kündigte an, sich von den Marken Saab und Saturn möglicherweise zu trennen. In den USA will der Konzern künftig auf vier zentrale Marken setzen: Chevrolet, Cadillac, Buick und GMC. Nach Firmenangaben von General Motors sanken im November die Pkw-Verkaufszahlen um 41 Prozent im Vergleich zum November 2007. Ford verkaufte im Jahresvergleich 31 Prozent weniger Autos, Chrysler 47 Prozent.

Angesichts der Absatzkrise wollen die "Großen Drei" ihre Produktion deutlich zurückfahren. GM will im ersten Quartal 2009 nur noch 600 000 Autos herstellen. Im Vergleich zum Vorjahresquartal lag die Produktion noch 32 Prozent höher.

Autoexperten und Marktkenner kritisierten die Konzerne. Ihre Schwierigkeiten allein durch die aktuelle Finanzkrise zu erklären, reiche nicht aus. Vielmehr sei falsche Produktpolitik ein maßgeblicher Grund. Die Firmen hätten entgegen dem Markttrend an Modellen mit vielen PS und hohem Spritverbrauch festgehalten.

Der US-Kongress setzt die Anhörung der Chefs der "Großen Drei" zu den von ihnen geplanten "Umstrukturierungsmaßnahmen" am Donnerstag und Freitag fort. Ihre Privatjets ließen die Konzernchefs diesmal stehen und begaben sich im Auto zum Kapitol.