Der Zoll hat im Hamburger Hafen beinahe eine halbe Million gefälschter Sportschuhe vernichten lassen. “Der Inhalt von 23 Containern wurde geschreddert“, sagte ein Sprecher des Hamburger Zollfahndungsamtes.
Hamburg. Zollfahnder haben in den großen Überseehäfen Hamburg und Bremerhaven in den vergangenen drei Jahren rund 300 Container mit Plagiaten von Markenschuhen entdeckt - rund drei Millionen Paar. Rund 280 Millionen Euro wurden so dem Schredder übergeben. Die Fälschungen kamen aus China. In weiteren gut 30 Containern fanden die Beamten gefälschte Taschen, Lederwaren, Kleidung, Stereoanlagen und DVDs.
Allein 2006 hatte die Ermittlungsgruppe Hafen des Hamburger Zollfahndungsamtes 140 Container mit Waren von Produktpiraten beschlagnahmt.
Die betroffenen Firmen hätten einen wirtschaftlichen Schaden von beinahe 500 Millionen Euro verbuchen müssen, wären die Sportschuhe auf den Markt gekommen. 2007 stellten die Beamten 103 Container sicher, 2008 bisher 90 Container. Am häufigsten fälschten Produktpiraten Sportschuhe der Firma Nike, wie der Zoll mitteilte. "Der wirtschaftliche Schaden beläuft sich allein bei dieser Firma je Container auf circa 1,3 Millionen Euro." Auch gefälschte Schuhe von Puma und Adidas zogen die Beamten aus dem Verkehr.
Der Hamburger Hafen sei meist ein Verteilerpunkt, um die falschen Markenartikel vor allem in ost- und südosteuropäische EU-Staaten zu liefern, hieß es. Auch wenn die Artikel nicht auf den Markt gekommen sind, müssen die Firmen einen finanziellen Schaden verbuchen. Die Kosten für die Vernichtung der gefälschten Produkte müssen nämlich die Inhaber der Markenrechte tragen.