Bei der in Not geratenen Bayerischen Landesbank bahnt sich der Sturz von Vorstandschef Michael Kemmer und weiterer Spitzenmanager an. Über das...

München. Bei der in Not geratenen Bayerischen Landesbank bahnt sich der Sturz von Vorstandschef Michael Kemmer und weiterer Spitzenmanager an. Über das Schicksal der Führungsriege entscheidet eine Nachtsitzung des Verwaltungsrats der Bank. Auslöser ist ein Brief des Sextetts an den scheidenden bayerischen Finanzminister Erwin Huber. Darin wollen die Banker wissen, ob der Freistaat und dessen Sparkassen als Anteilseigner noch hinter ihnen stehen.

"Sollte dieses Vertrauen nicht mehr gegeben sein, steht der Vorstand für Gespräche über die sich daraus ergebenden Folgerungen zur Verfügung", heißt es im Brief, die damit ihren Rücktritt anbieten. Dem vorangegangen war Kritik bayerischer Politiker und Vertreter des Sparkassenlagers am Management der BayernLB. Bayerns designierter Ministerpräsident und CSU-Chef Horst Seehofer forderte einen "absoluten Neuanfang" bei der Landesbank. Die noch amtierende Landesregierung müsse mit den Verantwortlichen über deren Verantwortung sprechen. Der Chef der Münchner Sparkasse Harald Strötgen kritisierte die Informationspolitik seiner Landesbankkollegen.

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Insider gehen davon aus, dass es bei der Krisensitzung zumindest für Kemmer eng wird. "Das ist ernst", meinte ein Vertrauter. Den gesamten Vorstand könne man angesichts der Krise der Bank kaum vor die Tür setzen, um das Institut nicht vollends führungslos zu machen.