Die HSH Nordbank hat nach Abschreibungen in Milliardenhöhe vom Land Schleswig-Holstein Rückendeckung bekommen. Nach einem Auftritt von Bankchef Hans...

Kiel. Die HSH Nordbank hat nach Abschreibungen in Milliardenhöhe vom Land Schleswig-Holstein Rückendeckung bekommen. Nach einem Auftritt von Bankchef Hans Berger vor dem Finanzausschuss des Landtages bekundete Finanzminister Rainer Wiegard (CDU) in Kiel "vollständiges Vertrauen" in die HSH Nordbank und ihren Vorstandsvorsitzenden.

"Der Vorstand macht seine Arbeit außerordentlich gut", sagte Wiegard nach der nichtöffentlichen Sitzung. Der Ausschussvorsitzende Günter Neugebauer (SPD) erklärte: "Das Vertrauen aller Fraktionen in den Vorstand ist nicht geringer, sondern größer geworden." Nicht alle Mitglieder des Gremiums gaben sich so optimistisch. "Niemand kann heute sagen, wie es morgen bei der HSH Nordbank aussieht", meinte die Finanzexpertin der Grünen, Monika Heinhold, zum Abendblatt. "Nach dem Herbst folgt der Winter und dieser Winter wird ziemlich kalt", so FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki.

Für Wiegard brechen derweil harte Zeiten an. Sein Haushaltsentwurf für 2009 ist nur verfassungsgemäß, weil eine HSH-Dividende von 68 Millionen Euro eingeplant ist. Bis Ende November muss er nicht nur diese Summe im Haushalt einsparen, sondern weitere Millionenlöcher stopfen.

Berger hatte vor dem Ausschuss bestätigt, dass sie im dritten Quartal 500 Millionen Euro abschreiben muss. Davon entfallen 120 Millionen auf Geschäfte mit der zusammengebrochenen US-Investmentbank Lehman Brothers. Damit erhöhten sich die Belastungen durch die Finanzkrise auf insgesamt gut 2,3 Milliarden Euro.