Die Zinsen im Euro-Raum bleiben trotz zunehmender Sorgen der Europäischen Zentralbank (EZB) um das Wirtschaftswachstum konstant. Die Notenbank ließ...

Frankfurt. Die Zinsen im Euro-Raum bleiben trotz zunehmender Sorgen der Europäischen Zentralbank (EZB) um das Wirtschaftswachstum konstant. Die Notenbank ließ gestern den wichtigsten Zins zur Versorgung der Kreditwirtschaft im Euro-Raum mit Zentralbankgeld bei 4,25 Prozent. Zwar erwartet die EZB 2008 und 2009 weniger Wachstum in den 15 Euro-Ländern als noch vor drei Monaten vorhergesagt. Zugleich treiben aber hohe Energie- und Lebensmittelpreise weiterhin die Inflation, was wiederum gegen Zinssenkungen zur Ankurbelung der Konjunktur spricht. "Wir unterstreichen, dass die mittelfristige Wahrung der Preisstabilität unser vorrangiges Ziel ist", betonte EZB-Präsident Jean-Claude Trichet.

Die EZB senkte ihre Wachstumsprognose für 2008 deutlich. Für dieses Jahr erwartet die Notenbank für den Euro-Raum eine reale Wachstumsrate von 1,4 Prozent, statt bisher 1,8 Prozent. "Die Wirtschaft des Euro-Raums durchlebt derzeit eine Zeit der Konjunkturabschwächung", sagte Trichet. Die Wachstumsschwäche sei jedoch "eine Episode". Die EZB erwarte eine schrittweise Erholung. Für 2009 rechnet die EZB im Jahresverlauf zwar wieder mit einem stärkeren Wachstum, senkte aber ihre Prognose von 1,5 Prozent auf 1,2 Prozent. Wegen der anhaltend hohen Preise erwartet die EZB nach Trichets Worten "über längere Zeit" Inflationsraten, die deutlich über der Zielmarke der Notenbank für Preisstabilität von knapp unter 2,0 Prozent liegen.