In Deutschland tauchen immer seltener falsche Banknoten auf. Im ersten Halbjahr zogen Fahnder rund 19 900 gefälschte Scheine aus dem Verkehr, das waren drei Prozent weniger als im vorangegangenen Halbjahr, teilte die Deutsche Bundesbank gestern mit.

Frankfurt. Bei den Münzen stellte die Polizei in Deutschland 41 260 Falschmünzen - vor allem Zwei-Euro-Stücke - sicher. Dies waren zwei Prozent weniger als im vorigen Halbjahr.

Damit setzt sich der seit Jahren rückläufige Trend fort: 2007 war die Menge des Falschgelds auf den niedrigsten Stand seit der Euro-Bargeld-Einführung 2002 gesunken. Als Grund gelten Fahndungserfolge der Polizei, die mehrere Werkstätten aushob, und die erhöhte Wachsamkeit in Geschäften und Banken.

In Europa wurden im ersten Halbjahr unterdessen insgesamt 312 000 falsche Scheine entdeckt. Das war nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) ein Plus von fünf Prozent gegenüber dem vorherigen Halbjahr. Der Anstieg wird aber dadurch relativiert, dass der Bargeldumlauf ebenso stark auf 11,5 Milliarden Banknoten wuchs. "Das Falschgeldaufkommen ist in der Tat sehr gering", so die EZB. "Mit rund fünf Fälschungen auf 10 000 Einwohner pro Jahr liegt Deutschland nach wie vor weit unter dem Durchschnitt des Euro-Raums", sagte Bundesbank-Vorstand Hans Reckers. Das sichergestellte Falschgeld gilt als Indikator für die tatsächliche Menge an Blüten in Umlauf.

Beliebtester Schein bei Geldfälschern ist der 50-Euro-Schein, auf den fast jede dritte entdeckte Blüte entfällt. Allerdings tauchen immer häufiger 100-Euro-Blüten auf. Die meisten Fälschungen kommen aus Süd- und Osteuropa und würden von Banden in Italien und Bulgarien professionell in Druckereien produziert. Auch Euro-Fälschungen aus Kolumbien seien in Deutschland aufgetaucht. Der von den Kriminellen angerichtete wirtschaftliche Schaden sank in Deutschland im ersten Halbjahr leicht von 1,9 auf 1,8 Millionen Euro.