Mit effizienteren Leuchten lassen sich laut Stiftung Warentest bis 177 Euro an Stromkosten sparen.

Hamburg. Noch brennen sie millionenfach in deutschen Häusern. Klassische Glühbirnen, die Küchen, Wohn- und Kinderzimmer erleuchten, zugleich aber 95 Prozent der verbrauchten Energie als Wärme verpulvern. Geht es nach dem Willen der europäischen Lampenhersteller, dann werden diese Stromfresser spätestens 2015 vom Markt verschwunden sein. Dann sollen die weniger effizienten Modelle nämlich von Energiesparlampen abgelöst sein, schätzt der Branchenverband ELC, in dem Größen wie Osram, Philips oder General Electric zusammengeschlossen sind.

Schon heute sorgen das gestiegene Umweltbewusstsein und die hohen Strompreise für klingelnde Kassen im Lichtgeschäft. "Bei Osram ist der Umsatz mit Energiesparlampen 2007 im mittleren zweistelligen Prozentbereich gestiegen", sagt Unternehmenssprecherin Nadine Kleinert dem Abendblatt. Die Siemens-Tochter, nach eigenen Angaben europäischer Marktführer in diesem Segment, erzielt bereits heute 60 Prozent ihres gesamten Umsatzes von 4,7 Milliarden Euro jährlich mit energieeffizienten Produkten. Dazu zählen neben den Energiesparlampen auch Leods oder Hochdruckentladungslampen. Wie lukrativ das Geschäft ist, zeigt ein Blick auf die Gewinnmarge von 10,5 Prozent, die Osram im vergangenen Jahr zu einem der profitabelsten Bereiche im Siemens-Konzern machte.

Konkurrent Philips verspürte vor allem im letzten Quartal des vergangenen Jahres einen deutlichen Nachfrageschub bei Energiesparlampen. "In diesem Jahr gehen wir von weiterhin zweistelligen Zuwachsraten aus", sagte Deutschland-Sprecher Klaus Petri dem Abendblatt. Von den rund 200 Millionen Glühbirnen, die pro Jahr insgesamt in Deutschland abgesetzt würden, seien bislang rund zehn Prozent Energiesparlampen. "Da ist also noch jede Menge Luft nach oben."

Abschreckend wirkt auf viele Verbraucher allerdings nach wie vor der hohe Preis der Sparlampen. Trotz der hohen Anschaffungskosten lässt sich nach Berechnungen der Stiftung Warentest mit den effizienten Birnen aber eine Menge Geld sparen. In ihrem jüngsten Test kam die Stiftung nach 10 000 Betriebsstunden auf eine Ersparnis zwischen 49 und 177 Euro an Stromkosten. Ein Lampenwechsel mache sich bei einer durchschnittlichen Brenndauer von vier Stunden täglich oft schon nach weniger als einem Jahr bezahlt.

Generell bewertete Stiftung Warentest jede dritte untersuchte Energiesparlampe mit "gut". Dabei schnitten die teureren Markenprodukte von Megaman, Osram und Philips am besten ab. Bei den preiswerteren Modellen wurde lediglich eine Birne von Ikea mit "gut" bewertet. Lampen von Aldi oder der Baumarktkette Obi wiesen hingegen eine deutlich geringere Lebensdauer als die Markenprodukte auf. Im Vergleich zu einer sonst üblichen Brenndauer von 10 000 Stunden und mehr schaffte etwa das Modell von Obi nur ein gutes Drittel dieser Zeit.

Achten sollten Verbraucher auf die Tatsache, dass die Leuchtkraft von Energiesparlampen mit der Zeit nachlässt. Auch hier zeigten sich im Test deutliche Unterschiede. Das Philips-Modell Genie ww mit acht Watt verlor in 10 000 Stunden nur fünf Prozent an Leuchtkraft. Eine Lampe von Sacom mit sieben Watt büßte hingegen 40 Prozent ein.

Arbeiten müssen manche Hersteller auch noch an der Einschaltzeit ihrer Lampen. Das Extrembeispiel im Test: Die Sparsam 7 Watt von Ikea brauchte fast zwei Minuten, um auf 80 Prozent ihrer Helligkeit hochzufahren - für Badezimmer oder Treppenhäuser eindeutig zu langsam. Modelle von Osram oder Philips gingen hingegen sofort an und wurden schnell hell.

Vom Tisch ist hingegen das Vorurteil, Energiesparlampen könnten nur ein kühles, ungemütliches Licht werfen. Alle getesteten Birnen erzeugten laut Stiftung Warentest ein angenehmes, warm-weißes Licht, das allerdings Rottöne verfälschen kann. Dimmbare Sparlampen von Osram und Megaman schnitten im Test "gut" oder "befriedigend" ab.

Während die aktuellen Energiesparröhren mit der Methode der Gasentladung arbeiten, setzen die Hersteller für die Zukunft vor allem auf die LED-Technologie. Die kleinen Leuchtdioden sind mit einer Energieausbeute von 40 Prozent noch einmal leistungsfähiger als die heutigen Sparlampen, die einen Wirkungsgrad von 25 Prozent erreichen.

"Die LED-Technologie kommt heute schon bei der Beleuchtung von Einzelhandelsgeschäften zum Einsatz und hilft dort, große Mengen Strom zu sparen", sagt Philips-Sprecher Petri. Für den Einsatz in Privathäusern sei die Technik derzeit aber noch zu teuer.