HAMBURG. Erfolg für den Hamburger Hafen: Von heute an werden die Schiffe der US-Reederei Atlantic Container Line (ACL) wöchentlich am Terminal O'Swaldkai, Schuppen 48, abgefertigt. Der Terminal wird von der Unikai Lagerei und Speditionsgesellschaft betrieben, die zur Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) gehört. ACL hatte ihre ConRo-Schiffe, die sowohl Container als auch rollende Ladung befördern können, bisher in Bremerhaven abfertigen lassen.

"Die anderen Schiffe unserer Muttergesellschaft Grimaldi laufen bereits den Hamburger Hafen an", sagt Thorsten Becker, Geschäftsführer von ACL. Hier würden bisher die Südamerika- und Westafrikadienste der Reederei abgefertigt. "So war die Umstellung eine Gruppenentscheidung, um die Logistik gemeinsam nutzen zu können und Synergien zu schaffen." Jetzt könnten alle Schiffe der Gruppe an einem Terminal abgefertigt werden. Zudem biete der Hamburger Hafen dem Unternehmen auch einen besseren Anschluss an die Ostsee und deren Anrainerstaaten.

Die Reederei ACL betreibt derzeit fünf baugleiche ConRo-Schiffe, die zu den größten der Welt gehören. Sie haben Platz für 2000 Autos, 1900 Standardcontainer (TEU) und bieten zusätzlich 3300 Meter Stellfläche für Schwergüter. Neben Hamburg werden in dem Dienst Göteborg, Antwerpen, Liverpool, Halifax, New York, Baltimore und Portsmouth angelaufen.

Michael Sieck, Geschäftsführer von Unikai, freut sich über den Zuwachs. "Mit ACL ergänzt sich die Palette der ConRo-Dienste, neben den etablierten von Höegh Lines und der japanischen NYK, um einen weiteren Baustein", sagt er dem Abendblatt. Zukünftig bestünde die Möglichkeit, über den O'Swaldkai ACL-Ladung von den USA direkt nach Mittelost oder Fernost weiter zu verladen. "Das ist selbst für den großen Hamburger Hafen etwas Besonderes."

Zurzeit wird der O'Swaldkai mit einem Investitionsvolumen von 60 Millionen Euro aus- und umgebaut. 2007 wurden hier insgesamt 507 Schiffe abgefertigt. "Durch den ConRo-Dienst von ACL werden sich die Schiffsabfertigungen auf 560 Einheiten pro Jahr erhöhen", so Sieck. "Somit bedeutet die Entscheidung von ACL auch einen deutlichen Zuwachs für uns."

Die Reederei, die ihre Zentrale in Iselin, New Jersey, hat, plant zudem fünf Neubauten, wie Becker sagt. "Die ConRo-Schiffe der Reederei sollen in den kommenden vier bis fünf Jahren vollständig ersetzt werden." Die Pläne für die Neubauten seien aber bisher noch nicht fertiggestellt.