FRANKFURT. Zur Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) bahnt sich ein Rechtsstreit über Billigkopien aus China an. BMW und Smart kündigten einem Bericht der "Automobilwoche" zufolge an, mit juristischen Mitteln gegen Plagiate vorgehen zu wollen. Mit den SUV-Modellen CEO und UFO sowie dem Kleinwagen Nobel sollten drei Fahrzeuge chinesischer Automobilproduzenten zu sehen sein, deren Design an den X5 von BMW, den RAV4 von Toyota und den Smart Fortwo erinnere. "Wir haben bereits Maßnahmen gegen den Vertrieb des CEO in Europa eingeleitet. Sollte das Fahrzeug auf der IAA ausgestellt werden, werden wir die Einleitung rechtlicher Schritte prüfen", sagte ein BMW-Sprecher. Im Daimler-Konzern bewerte man den Fall ähnlich wie in München. "Falls das Fahrzeug tatsächlich auf der IAA gezeigt wird, behalten wir uns vor, dagegen juristisch vorzugehen", sagte ein Firmensprecher.

Darüber hinaus könnten entsprechende Schritte zum generellen Schutz des Smart-Designs gegen den chinesischen Hersteller Shuanghuan, der auch den CEO produziert, eingeleitet werden. Bereits im vergangenen Herbst sei Daimler erfolgreich gegen einen anderen chinesischen Anbieter vorgegangen, der ebenfalls eine Billigkopie des zweisitzigen Smarts auf den Markt bringen wollte.

Dem Importeur China Automobile Deutschland, der alle drei Fahrzeuge auf den Markt bringen will, ist das drohende IAA-Verbot "nicht bekannt". Unternehmenschef Karl Schlössl sagte: "Die Diskussion könnte sogar nützlich sein, da das unsere Produkte auf eine Stufe mit BMW und Smart stellt." Er will die Fahrzeuge über ein Netz von bis zu 100 Händlern ab Oktober verkaufen.