Vom geplanten Arbeitskampf im Einzelhandel dürfte auch der diesjährige Sommerschlussverkauf (SSV) im Hamburger Einzelhandel betroffen sein, der am kommenden Montag, 23. Juli, startet. Eigentlich wollen die Hamburger Einzelhändler die Kunden zwei Wochen lang mit satten Preisnachlässen locken. Bei Bekleidung, Schuhen, Lederwaren und Sportartikeln werden Rabatte von bis zu 70 Prozent erwartet, teilte der Hamburger Einzelhandelsverband gestern mit. Die Lager müssten für die Herbst- und Winterware geräumt werden, so die Einzelhändler. Die seien noch gut mit Sommerartikeln gefüllt. "Schnäppchenjäger kommen voll auf ihre Kosten", erklärte der Verband. Der Umsatz mit der Schlussverkaufsware soll den Händlern bis zum 4. August - wie im Vorjahr - rund 90 Millionen Euro einbringen. Einige Unternehmen haben allerdings bereits jetzt einen Teil ihrer Ware reduziert oder dehnen den Schlussverkauf noch über die vorgesehenen zwei Wochen hinaus aus. Seit 2004 sind Sommer- und Winterschlussverkauf lediglich freiwillige Veranstaltungen, an die sich die Händler nicht mehr halten müssen. Damals hatte die Bundesregierung das Rabattgesetz geändert und die Regeln für Sonderverkäufe gelockert. Die Händler dürfen nun die Preise ihrer Waren jederzeit herabsetzen. Auf der anderen Seite können sich auch Unternehmen, die nicht zur Textilbranche zählen, dem Schlussverkauf anschließen.