FRANKFURT/HANNOVER. Der Flughafen Hannover könnte nach den Vorstellungen seines Frankfurter Anteilseigners Fraport mittelfristig an die Börse gehen. "Wir wollen gemeinsam mit dem Land Niedersachsen und der Stadt Hannover als den beiden anderen Anteilseignern in Ruhe die Zukunft besprechen. Ich schließe einen Börsengang nicht aus", sagte Fraport-Chef Wilhelm Bender gestern in Hannover. Der achtgrößte Flughafen in Deutschland mit gut fünf Millionen Passagieren im Jahr sei auf gutem Wege, die Kapitalmarktfähigkeit zu erreichen. Klar sei, dass Fraport selbst mittelfristig die Mehrheit erwerben wolle, sagte Bender.
Derzeit halten das Land und die Stadt jeweils 35 Prozent, der Frankfurter Flughafenbetreiber 30 Prozent. Auch das Land Niedersachsen hatte kürzlich einen Börsengang als mögliche Option genannt. Bei einem Börsengang würden Land und Stadt ihren Anteil mindestens halbieren.
Im vergangenen Jahr steigerte Fraport seinen Umsatz insgesamt um 2,6 Prozent. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen wuchs um 6,6 Prozent auf 578,4 Millionen Euro, der Jahresüberschuss dank einiger Sondereffekte sogar um 41,7 Prozent auf 228,9 Millionen Euro. Für 2007 erwartet Fraport-Chef Bender ein stärkeres Umsatzwachstum als im Jahr 2006.
Der Fraport-Vorstand schlug der Hauptversammlung für das abgelaufene Geschäftsjahr eine Dividende von 1,15 Euro je Aktie vor, dies entspricht einem Plus von knapp 28 Prozent gegenüber 2006. Wie das Unternehmen berichtete, wirken sich die Kapazitätsengpässe am konzernweit wichtigsten Flughafen Frankfurt zunehmend auf die Verkehrszahlen aus. So wurde dort im vergangenen Jahr mit 52,8 Millionen Passagieren zwar ein neuer Rekordwert erreicht. Im Vergleich mit den anderen Fraport-Flughäfen legte Frankfurt jedoch mit plus 1,1 Prozent nur geringfügig zu. Für 2007 ist Bender nach guten Februar-Ergebnissen optimistischer: Die Zahl der Fluggäste habe sich im zweiten Monat des Jahres um 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr erhöht, das Frachtaufkommen stieg um 4,2 Prozent.