Hamburg. Die Hamburger Drogerie-Kette Budnikowsky setzt erstmals in ihrer Firmengeschichte auf ein Franchise-Konzept. Bislang betreibt das Unternehmen alle Märkte in eigener Regie. Doch nun werden insgesamt sechs Märkte des ehemaligen Ihr-Platz-Franchisenehmers Peter Ahrling in das Ladennetz integriert.
Die Geschäfte liegen alle im Raum Cloppenburg und werden in den kommenden Wochen sukzessive von Ihr Platz auf Budnikowsky umgeflaggt. "Franchise ist für uns ein interessanter Ansatzpunkt für die Zukunft", sagte Budni-Chef Cord Wöhlke dem Abendblatt. "Zunächst einmal testen wir das Konzept aber lediglich." Die Zusammenarbeit mit dem ersten Franchisenehmer habe sich eher durch Zufall ergeben.
Der Diepholzer Kaufmann Peter Ahrling sieht durch den Wechsel zu Budnikowsky bessere Zukunftsaussichten für seine sechs Geschäfte. Bei Ihr Platz habe es zuletzt keine Perspektive mehr gegeben. Die Oldenburger Drogeriekette musste nach einer mehrjährigen Finanzkrise im Mai 2005 Insolvenz anmelden. Diese ist zwar mittlerweile beendet, doch aus Sicht des ehemaligen Franchisenehmers Ahrling hat Ihr Platz nach wie vor mit Problemen zu kämpfen.
Einen deutlichen Umsatzschub erhofft sich Ahrling zudem durch das Bio-Sortiment von Budnikowsky, das es in dieser Form bei Ihr Platz nicht gegeben habe.
Bei Budni will man erst einmal die Ergebnisse der Testphase abwarten, bevor Gespräche mit weiteren möglichen Franchisenehmern aufgenommen werden. "Generell kommt ein Franchisemodell eher für Geschäfte in Frage, die außerhalb des Hamburger Einzugsbereichs liegen", so Wöhlke. Je weiter ein Geschäft von der Zentrale entfernt sei, desto mehr müsse es auf die lokalen Gegebenheiten vor Ort eingehen.
Ein grundsätzlich höheres Expansionstempo streben die Hamburger mit dem neuen Konzept aber nicht an. "Wir eröffnen pro Jahr zwei bis drei neue Filialen, dabei wird es auch bleiben", sagte Wöhlke. Mit 108 Geschäften und einem geschätzten Jahresumsatz von 275 Millionen Euro zählt Budnikowsky bislang ohnehin zu den eher kleinen Drogerieketten in Deutschland. Fast alle Geschäfte befinden sich in Hamburg und Umgebung. Zum Vergleich: Branchenprimus Schlecker kommt mit mehr als 10 000 Geschäften auf einen Umsatz von mehr als fünf Milliarden Euro.