In Deutschland sind vor allem gefälschte 50-Euro-Scheine und Zwei-Euro-Stücke in Umlauf. Hamburger Polizei rät, Banknoten auf Sicherheitsmerkmale zu prüfen.
Hamburg. Geldfälscher haben 2006 deutlich weniger Euro-Blüten in Umlauf gebracht als im Vorjahr - dafür aber mehr falsche Münzen. Die Zahl der gefälschten Banknoten ging im europäischen Währungsraum um rund zwei Prozent auf 565 000 Scheine zurück, teilte die Europäische Zentralbank am Freitag mit. In Deutschland wurden bundesweit sogar nur 46 000 falsche Scheine im Nennwert von 3,2 Millionen Euro aus dem Verkehr gezogen - knapp 40 Prozent weniger als im Vorjahr, so die Deutsche Bundesbank.
Mehr als jede zweite gefälschte Banknote in Deutschland ist ein 50-Euro-Schein. Aber auch 20- und 100-Euro-Scheine zählen zu den viel gefälschten Noten. "In Hamburg tauchten in der letzten Zeit zudem auch falsche 200-Euro-Scheine auf", berichtet Kriminaldirektor Thomas Jannsen vom Hamburger Landeskriminalamt. In Europa ist mit 36 Prozent der 20-Euro-Schein die am meisten gefälschte Note.
Zugleich stieg die Zahl der nachgemachten Münzen in Deutschland deutlich. Insgesamt wurden 77 000 falsche Geldstücke entdeckt - 40 Prozent mehr als im Vorjahr. Fast alle Fälschungen (95,4 Prozent) waren Zwei-Euro-Stücke, aber auch einige falsche Ein-Euro- und 50-Cent-Stücke waren dabei.
Den Rückgang der Fälschung führt die Bundesbank auf die vielen Fahndungserfolge der Polizei zurück. "Zudem wird es für Fälscher immer schwieriger, Falschgeld an den Mann zu bringen", weiß Jannsen. So setze die Polizei verstärkt auf Prävention und Aufklärung. Immer mehr Kassierer im Handel würden in der Falschgelderkennung geschult. Insbesondere kleine gefälschte Noten, die oft nur Farbkopien sind, könnten leicht identifiziert werden. "Bei größeren Banknoten ab 50 Euro sollte immer durch Kippen des Scheins der Farbwechsel geprüft werden. Bisher ist es noch keinem Fälscher gelungen, dieses Sicherheitsmerkmal gut nachzumachen", so Jannsen.
Die Wahrscheinlichkeit, eine gefälschte Banknote in den Händen zu halten, ist dennoch für den Bürger auf der Straße eher gering. Gemessen an den 10,6 Millionen Banknoten, die in Umlauf sind, entfallen auf 100 000 Scheine nur sechs Fälschungen. "Besonders aufpassen müssen Mitarbeiter von Discountern, Kaufhäusern und Wechselstuben, da dort in der Regel das meiste Falschgeld landet", so Jannsen. Aber auch auf Hamburger Automärkten tauchen öfter mal Blüten auf.