HAMBURG. Die Zukunft der Hamburger Beschäftigten der Allianz ist offenbar ungewiss. Anders als noch im Juni geplant, könnten weitere Stellen in der Niederlassung der Versicherung gefährdet sein, bestätigte gestern eine Sprecherin der Allianz dem Abendblatt. Zuvor hatte es geheißen, zwar müssten im Rahmen des bei der Allianz geplanten Abbaus von bundesweit 5700 Stellen auch in Hamburg mindestens 500 Mitarbeiter gehen. Dafür sollten aber Bereiche aus anderen Städten in die Hansestadt verlagert werden, etwa aus Köln. Nun sei die Schließung der Niederlassung in Köln wieder offen - hier sollten sich womöglich bis zu 600 Mitarbeiter auf die Sachversicherung konzentrieren.

"Die Betriebsräte verhandeln derzeit über die von uns vorgelegten Pläne", sagte die Sprecherin. Bis die Interessen der einzelnen Standorte verkündungsreif verhandelt worden sind, vergehen aber noch einige Tage. Am Freitag sollten Beschäftigte und Öffentlichkeit dann über Eckpunkte informiert werden.

In der Onlineausgabe des Wirtschaftsmagazins "Capital" hieß es, dass die Allianz den Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen nun bis Ende 2009 fortschreiben wolle. Bisher hatte die Allianz einen Verzicht auf Entlassungen nur bis Ende 2007 zugesagt. Ein Sprecher wollte dies nicht kommentieren. Insgesamt gehe man aber davon aus, dass die Neuordnung "planmäßig" umgesetzt werden könne. Der Ver.di-Versicherungsexperte Oliver Ostmann sagte, es gebe Bewegung bei den Gesprächen. "Es ist aber noch nichts unterschriftsfertig."

Der Konzern hatte im Zuge seines historischen Umbaus angekündigt, einschließlich eines Stellenabbaus im Vertriebsinnendienst insgesamt 5700 Jobs im deutschen Versicherungsgeschäft zu streichen. Die Allianz will auch bei der Tochter Dresdner Bank weitere knapp 2500 Jobs streichen, dies ist aber nicht Gegenstand der derzeitigen Verhandlungen. Die Eckpunkte, die am Freitag vorgestellt werden, sollen einen Rahmen für den Interessenausgleich darstellen.