HAMBURG/LÜBECK. Trotz der Eröffnung einer Ryanair-Basis in Bremen haben die Betreiber des Flughafens Lübeck die Hoffnung nicht aufgegeben, 2008 ebenfalls eine Basisstation des Billigfluganbieters zu werden. "Ich hatte ein Gespräch mit Michael Cawley, dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden von Ryanair. Er sieht noch immer großes Potenzial für den Lübecker Flughafen, der neben dem Raum Schleswig-Holstein auch Hamburg bedient", sagte Steve Fitzgerald, Geschäftsführer der Infratil Flughäfen Europa, denen der Lübecker Airport gehört.
Zwischen Bremen und Lübeck liegen nur rund 200 Kilometer. Das sei kein Problem, sagte Fitzgerald vor dem Luftfahrt-Presse-Club in Hamburg. Tatsächlich steuert Ryanair in England und Irland Flughäfen mit geringeren Distanzen an.
Ryanair fliegt zwar Lübeck weiter an, hatte aber die Einrichtung einer Basisstation vom Ausbau des Flughafens - inklusive Landebahn - abhängig gemacht. Der liegt auf Eis, weil Naturschutzverbände dagegen geklagt hatten. Ende des Jahres will der Lübecker Flughafen, der für 2006 nicht erwartet, die Zahl von 710 000 Fluggästen im Vorjahr zu steigern, einen neuen Vorschlag vor der Planfeststellungsbehörde einreichen. "Vor 2008 erwarten wir keinen Beschluss", so Matthias Seidenstücker, Geschäftsführer des Flughafens Lübeck.
Gleichwohl arbeitet Infratil an Konzepten für den Fall, dass Lübeck mit Ryanair die einzige nennenswerte Fluglinie abhanden kommt. "Wir machen kein Geheimnis daraus, dass wir auch andere Fluglinien gewinnen wollen", so Fitzgerald, "das Überleben des Flughafens ist nicht allein von Ryanair abhängig."