SAN FRANCISCO. Ein Kunde des US-Computerkonzern Apple hat Klage eingereicht. Der Grund: die Lautstärke eines iPods. Die mit Kopfhörern ausgestatteten tragbaren Musik-Abspielgeräte seien fehlerhaft im Design und nicht ausreichend mit Warnhinweisen vor Hörschäden ausgestattet, heißt es in der beim Bezirksgericht im kalifornischen San Jose eingereichten Klage von John Kiel Patterson aus Louisiana.

Die digitalen Winzlinge könnten eine Lautstärke von mehr als 115 Dezibel erreichen, was bei einer Nutzung von nur 28 Sekunden täglich zu Hörschäden führen könne, heißt es in der Klage. Nicht aufgeführt wurde jedoch, ob Patterson Hörschäden erlitten hat. Doch darum gehe es nicht, erklärt Pattersons Anwalt Steve Berman. "Er hat ein fehlerhaftes Produkt gekauft, das nicht sicher benutzt werden kann", sagt der Anwalt. Und das Gesetz sei ziemlich eindeutig: Wer ein solches Produkt verkaufe, müsse es reparieren. Patterson will nun Schadenersatz und technische Verbesserungen am iPod durchsetzen. Dazu möchte er den Status einer Sammelklage erreichen.

Apple äußerte sich nicht zu der Klage. Die Firma hat seit 2001 mehr als 42 Millionen iPods verkauft, allein 14 Millionen im letzten Quartal 2005. In Frankreich hatte Apple Geräte vorübergehend vom Markt nehmen und so einstellen müssen, daß ihre Lautstärke nicht mehr als 100 Dezibel erreichen kann. Dazu legt Apple jedem iPod eine Warnung bei, daß bei voller Lautstärke Hörschäden eintreten können. Experten sind der Ansicht, daß iPods nicht gefährlicher sind als andere mit Kopfhörern ausgerüstete tragbare Musikgeräte.