HAMBURG. Der Hamburger Senat und die Landesregierung von Schleswig-Holstein wollen ihre Zusammenarbeit im Luftverkehr ausbauen. Der Flughafen Fuhlsbüttel soll dabei das Drehkreuz für den Flugverkehr in Norddeutschland bleiben. Der Standort Lübeck soll durch einen Ausbau im Jahr 2008 zwar weiter gestärkt werden, sich dabei aber besonders auf Billigflieger konzentrieren und keine Linien- und Charterflieger aus Hamburg abwerben. "Erst im Jahr 2030 wird der Flughafen Hamburg an die Grenzen seiner Kapazität stoßen", sagte Hamburgs Wirtschaftssenator Gunnar Uldall (CDU). In zehn Jahren würden 15 Millionen Passagiere in Fuhlsbüttel abgefertigt werden können, ohne daß dafür weitere Baumaßnahmen bei den Landebahnen notwendig wären.

Wegen der Lage innerhalb der Stadt seien die Ausbaumöglichkeiten des Hamburger Flughafens ohnehin begrenzt, sagte Uldall. Deswegen sei die Option, einen Großflughafen in Kaltenkirchen zu bauen, weiterhin gegeben. Darüber müsse allerdings frühestens 2015 entschieden werden, so Uldall. Die notwendigen Flächen für einen derart langen Zeitraum freizuhalten, sei kein Problem, sagte der Wirtschaftsminister von Schleswig-Holstein, Dietrich Austermann. Priorität besitze jedoch der Ausbau der Zusammenarbeit der Flughäfen in Hamburg und in Lübeck sowie Kiel. So werde der Flughafen Hamburg in den kommenden Wochen den Betrieb des Kieler Flughafens übernehmen, aber kein Anteilseigner werden. Der Kieler Flughafen solle im Gegensatz zu Lübeck nicht erweitert werden, sagte Austermann. Auch die ehemaligen Luftwaffenstützpunkte in Rendsburg-Hohn und Jagel könnten nicht auf öffentliche Gelder hoffen. "Sollten sich private Investoren finden, werden wir sie aber unterstützen", sagte Austermann.

Um bei steigendem Verkehrsaufkommen am Hamburger Flughafen die Belastung für die Anwohner möglichst gering zu halten, sprach sich Uldall für die Möglichkeit spezieller Landeentgelte für die Flugzeuge aus. Landerechte wären dann zu Spitzenzeiten teurer, als zu Zeiten mit weniger Flugbewegungen. "Das würde den Verkehr effizienter und die Belastung geringer machen", sagte Uldall.