Windkraftanlagenhersteller aus dem Norden haben keine Angst vor einem eventuellen Regierungswechsel. Das ergab eine kleine Umfrage des Hamburger Abendblatts.
HAMBURG. War man vor der Bundestagswahl 2002 noch in Hast, vorliegende Aufträge wegen drohender Subventionskürzungen durch die CDU so schnell wie möglich zu erledigen, sehen die Hersteller einem möglichen Machtwechsel in diesen Tagen eher gelassen entgegen.
"In den vergangenen Jahren hat sich die Windkraftbranche zu einem Sektor mit mehr als 40 000 Arbeitsplätzen in verschiedensten Wirtschaftszweigen entwickelt. Die Union würde diese nicht leichtfertig aufs Spiel setzen", sagt Andreas Eichler, Sprecher der Vestas Deutschland GmbH mit Hauptsitz in Husum. Felix Losada von der Nordex AG sieht das ähnlich: "Als Unterzeichner des Kyoto-Protokolls muß Deutschland auf dem Windenergiekurs bleiben." Und selbst gegenüber nationalen Einschnitten wäre die Nordex AG auf Grund einer Exportquote von rund 60 Prozent recht unempfindlich, so Losada. Auch die Hamburger Repower Systems AG macht nicht viel Wind um einen Regierungswechsel. "Entschieden ist noch nichts, aber eines ist klar: Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ist ein Bundesgesetz und kann nicht mal eben wieder abgeschafft werden", so Sprecherin Daniela Puttenat.
Das EEG wieder abzuschaffen, steht laut CDU nicht zur Debatte. Zwar sind von der Union bereits einige Änderungen in der Energiepolitik angekündigt worden. Doch in punkto EEG sollen zunächst nur die wichtigsten Finanzierungsfonds für die Windkraft auf den Prüfstand gestellt werden, so eine Unionssprecherin. "Auch die CDU setzt auf einen ausgewogenen Energiemix", sagte sie.