Kommentar

Warten lohnt sich - zumindest beim Buchen der diesjährigen Urlaubsreise. Denn es gibt Last-Minute-Schnäppchen zuhauf. Viele Reiseveranstalter haben sich verkalkuliert, ihre Hotel- und Flugkontingente nicht ausreichend reduziert. Bis kurz vor Beginn der Sommerferien haben TUI und Co. darauf gehofft, dass bei den Deutschen doch noch das Fernweh obsiegt. Aber die Angst vor der eigenen Arbeitslosigkeit, hohe Verluste im privaten Aktiendepot und die Furcht vor Terroranschlägen im Ausland haben vielen Bundesbürgern die Lust auf teure Fernreisen genommen. Urlaub im heimischen Garten hat Hochkonjunktur - zum Ärger zahlreicher Veranstalter. Die Reisebranche steckt in der Krise. Um voraussichtlich acht Prozent werden die Umsätze in diesem Jahr zurückgehen. Kleinere Veranstalter und Reisebüros bangen um ihre Existenz. Hunderte von Arbeitsplätzen sind in Gefahr. Das ist die Schattenseite der sommerlichen Tiefpreisschwemme. Dem Kunden wird es egal sein. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten schaut er zu Recht ganz genau auf sein Geld. Der Reisebranche bleibt nur die Hoffnung auf den Sommer 2003.