TIPS Strom, Benzin, Gas und Heizöl - alles kostet immer mehr. Wie man den Verbrauch am effektivsten senkt.

Hamburg. Die Ausgaben für Energie belasten die Haushaltskassen immer stärker - egal ob es sich um Elektrizität, das Autofahren oder die Gas- und Ölheizung in der Wohnung geht. Das Schlimme: Ein Ende der Kostenspirale ist nicht in Sicht. Experten erwarten auch künftig steigende oder zumindest hohe Ölpreise, und davon hängen auch die andere Energieträger des täglichen Bedarfs ab.

Den Verbrauchern bleibt da neben der Suche nach dem günstigsten Anbieter nur der sparsame Umgang mit der teuren Energie, um die Kosten im Griff zu behalten. Hier einige Tips dafür:

So spart man Strom Grundsätzlich gilt beim Strom, daß vor allem Wärme- und Kälteerzeugung erheblich mehr Energie beanspruchen als das Erzeugen von Licht. Wer also beim Stromsparen die zunächst größten Potentiale nutzen möchte, sollte zum Beispiel bei der Warmwassererzeugung mit einem Durchlauferhitzer auf die Einstellung des Reglers achten: So muß ein Durchlauferhitzer, der bei höchster Heizstufe leicht mehrere tausend Watt Leistung hat (zum Vergleich: eine Glühbirne hat gerade mal 30 bis 100 Watt), nicht unbedingt immer auf Volldampf arbeiten. Wer den Regler auf die Mitte stellt, bekommt in der Regel auch heißes Wasser, spart aber gleichzeitig viel Geld. Bei sehr alten und oft verkalkten Geräten ohne Regler kann sich auf längere Sicht gerechnet auch ein Ersatz lohnen. Immerhin macht die Warmwasserversorgung im Schnitt 12 Prozent des Energieverbrauchs in einem Haushalt aus (exklusive Benzin). Weitere zwölf Prozent vom Gesamtverbrauch entfallen zudem auf Haushaltsgeräte und davon der größte Teil auf die typischen Haushaltsarbeiten Kochen, Waschen und Abwaschen. Sparen kann man dabei zunächst einmal, indem man Wasserkocher, Mikrowelle (bei Mahlzeiten bis zirka 400 Gramm), Kaffeemaschine und Eierkocher statt der Herdplatte für die jeweiligen Anwendungen benutzt. Am Kühlschrank reicht meistens die niedrigste Leistungsstufe aus (außer eventuell an sehr heißen Sommertagen), und auch an Waschmaschine und Geschirrspüler (beide nur voll beladen laufen lassen) müssen es nicht immer 60 oder gar 90 Grad sein. Wer im Keller einen Zweitkühlschrank laufen läßt, sollte dies überdenken. Wäschetrockner schlucken ebenfalls viel Energie. An der Leine trocknet die Wäsche zwar langsamer, aber viel sparsamer. Denn auch hier gilt: Wo Wärme oder Kälte erzeugt wird, kann man am stärksten Strom sparen. Dennoch ein kurzer Blick auf die "stillen Stromfresser", wie Elektrogeräte im Stand-by-Modus oft genannt werden: Fernseher, Videorekorder, Anrufbeantworter oder Küchengeräte mit Zeitschaltuhren kosten je nach Anzahl im Haushalt zusammen zusätzliche 70 bis 150 Euro im Jahr (laut Deutsche Energie Agentur). Hauptschalter drücken (falls nicht vorhanden: Stecker ziehen) oder eine Mehrfachsteckerleiste mit Hauptschalter sorgen für Abhilfe. Über Energiesparlampen scheiden sich zwar die Geister. Da nur zwei Prozent des jährlichen Energieverbrauchs eines Durchschnittshaushaltes aufs Licht entfallen, halten manche Experten sie für verzichtbar. Doch soviel steht fest: Wer Deckenfluter oder Halogenstrahler mit 300 oder 500 Watt Leistung über viele Stunden nutzt, besitzt hier großes Einsparpotential im Vergleich zu Neonlicht oder konventionellen Lampen.

So spart man beim Heizen Mehr als drei Viertel des Gesamtenergieverbrauchs in einem Haushalt entfallen aufs Heizen. Unabhängig davon, daß zu alte und unwirtschaftliche Heizkessel zum 1. November per Gesetz ausgetauscht werden müssen, liegen hier die wohl größten Einsparmöglichkeiten für Verbraucher. Wer statt mit 24 auch mit 20 Grad Raumtemperatur auskommt, spart 20 oder mehr Prozent Energie. Das kann schnell mehrere hundert Euro im Jahr ausmachen. Als Faustregel gilt: Ein Grad weniger bringt eine Ersparnis von fünf bis sieben Prozent. Nachts sollte die Temperatur auf 16 Grad abgesenkt werden, der Regler am Heizkörper also runtergedreht werden statt voll aufgedreht zu bleiben. Zu kalte Räume entziehen aber Nachbarräumen zuviel Wärme und zu starkes Wiederaufheizen kann teurer sein. Richtiges Lüften an kalten Tagen spielt deshalb ebenfalls eine wichtige Rolle. Ein ständig geklapptes Fenster ist kostspielig, wenn man dagegen anheizt. Besser ist kurzes Lüften mit komplett geöffnetem Fenster und einem währenddessen heruntergedrehten Thermostat am Heizkörper. Sofas oder Vorhänge haben vor dem Heizkörper nichts zu suchen und sollten auf Abstand gehalten werden, damit die Wärme nicht abgeblockt wird und der Heizkörper nicht weiter aufgedreht werden muß. Und wer über Rolläden verfügt, sollte sie an kalten Tagen rechtzeitig herunterlassen - durch die Fensterscheiben geht erheblich mehr Wärme verloren als durch Außenwände.

So spart man beim Autofahren Nach den größten Energiefressern im Haushalt ein paar Tips zum wohl größten Kostenfaktor außerhalb der eigenen vier Wände - dem Auto. Nicht nur ein vorausschauender, niedrigtouriger Fahrstil spart Benzin und Geld, sondern auch folgende Tips: . Unnötiges Gepäck zu Hause lassen und nicht spazierenfahren. Auch Dachboxen abbauen, wenn sie nicht genutzt werden. . Die Klimaanlage nicht ständig eingeschaltet lassen, sondern nur, wenn es im Auto zu heiß ist. Heizen kann man im Winter auch mit der normalen Lüftung. . Motor nicht warmlaufen lassen vorm Losfahren und in Staus und an Ampeln/Schranken abstellen. . Den Reifendruck stets auf Herstellerangaben halten. Zu wenig Reifendruck kostet Benzin. . Vor allem auf Kurzstrecken lieber einmal das Rad benutzen.