Der britische Besitzer der insolventen Warenhauskette Hertie hat offenbar sechs seiner 54 Immobilien verkauft. Dabei handelt es sich um zwei von drei Häusern in Hamburg, zwei in München sowie zwei Filialen in Nordrhein-Westfalen.

Hamburg. Der britische Besitzer der insolventen Warenhauskette Hertie hat offenbar sechs seiner 54 Immobilien verkauft. Dabei handelt es sich um zwei von drei Häusern in Hamburg, zwei in München sowie ein Gebäude in Mettmann und Wesseling (beide Nordrhein-Westfalen).

Das sagte ein Vertreter der Investorengruppe Mercatoria Acquisitions BV(MABV) der Presseagentur dpa in London. Die Verträge seien in den vergangenen Tagen geschlossen worden. Demnach übernimmt Hertie-Konkurrent Kaufland die Immobilien in den Hamburger Stadtteilen Bramfeld und Langenhorn. Die Düsseldorfer Agentur Development Partner kaufte die Münchner Häuser, eine Bonner Immobilienfirma die Gebäude in Nordrhein-Westfalen.

Unterdessen hat der Hertie-Gesamtbetriebsrat eindringlich an Gesellschafter, Politiker und Banken appelliert, die angeschlagene Warenhauskette nicht sterben zu lassen. Die über 3000 Beschäftigten verdienten eine zweite Chance, hieß es in einem gestern veröffentlichten offenen Brief. In den seit Monaten laufenden Verhandlungen zwischen dem Insolvenzverwalter, Gesellschaftern und Investoren gebe es nur deshalb keine Einigung, weil die Konditionen der Vermietung der Warenhäuser an den Investor umstritten seien. Die Beschäftigten könnten nicht hinnehmen, dass über 3000 Arbeitsplätze bei Hertie in Gefahr seien, weil keiner der Beteiligten von seiner Position abrücken wolle. Anfang März wurde das Insolvenzverfahren über Hertie eröffnet.