Die umstrittenen Bonus-Zahlungen an Manager des vom Staat gestützten US-Versicherers AIG sind offensichtlich höher als bislang bekannt. Nach...

Washington/Chicago. Die umstrittenen Bonus-Zahlungen an Manager des vom Staat gestützten US-Versicherers AIG sind offensichtlich höher als bislang bekannt. Nach Dokumenten der Staatsanwaltschaft zahlte AIG 218 Millionen statt wie bisher angenommen 165 Millionen Dollar an Prämien.

Präsident Barack Obama stärkte seinem Finanzminister Timothy Geithner, der wegen der Zahlungen immer stärker unter Druck gerät, am Wochenende dennoch demonstrativ den Rücken. Einen Rücktritt Geithners wegen des AIG-Skandals würde er ablehnen, sagte Obama.

Die Bonuszahlungen des Konzerns, den der Staat mit Nothilfen über 180 Milliarden Dollar am Leben hält, haben in den USA einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Das Repräsentantenhaus verabschiedete am Donnerstag ein Gesetz, um die Boni weitgehend zurückzuholen. Dabei nimmt der öffentliche Protest gegen AIG immer skurrilere Formen an: Aktivisten im Bundesstaat Connecticut fuhren in einer Bus-Tour die luxuriösen Villen von Boni-Empfängern ab und forderten sie zu gemeinnützigen Spenden auf.