Im Krisenjahr 2008 hat die Deutsche Bundesbank den höchsten Gewinn seit 2001 erzielt: Der Jahresüberschuss belief sich auf 6,3 Milliarden Euro - zwei Milliarden mehr als im Vorjahr. Der Gewinn wurde in die Kassen von Bundesfinanzminister Steinbrück überwiesen.
Frankfurt/Main. Endlich einmal gute Nachrichten aus der Finanzwelt: Der Bundesbank-Gewinn von 6,3 Milliarden Euro wurde am Dienstag in voller Höhe an den Bund abgeführt. Im Jahr 2007 waren es nur 4,3 Milliarden Euro gewesen, wie Bundesbankpräsident Axel Weber am Dienstag mitteilte.
"Trotz kräftiger Aufstockung der Rückstellungen ist der Bundesbank-Gewinn deutlich höher als im Vorjahr. Dies ist vor allem auf die gestiegenen Euro-Zinserträge zurückzuführen", erläuterte Bundesbankpräsident Axel Weber. So warfen die Anlagen der Zentralbank mehr Zinsen ab: Der Nettozinsertrag stieg innerhalb eines Jahres von 7,5 Milliarden auf 8,4 Milliarden Euro.
Für Aktionen der Notenbanken an den kriselnden Finanzmärkten wurden gemäß Beschluss der Europäischen Zentralbank (EZB) Rückstellungen gebildet: Von der gesamten Risikovorsorge des Eurosystems in Höhe von 5,7 Milliarden entfielen 1,7 Milliarden Euro auf die Bundesbank.
Weber geht davon aus, dass die Realwirtschaft stärker und länger von der Vertrauenskrise auf den Finanzmärkten betroffen sein wird, als bisher erwartet. "Auf Grund der rückläufigen Exportnachfrage ist die deutsche Wirtschaft besonders stark betroffen", sagte er.