Soziale Kontakte? Ja gern, aber lieber in der virtuellen statt in der realen Welt. Allein im Januar haben 23,6 Millionen Menschen ihre “Freundschaften“ im Internet gepflegt. Facebook, StudiVZ, Yasni und Co. haben Hochkonjunktur. Auch Google und ProSiebenSat1 gehören zu den Gewinnern im Netz.

Washington. Internetseiten für soziale Kontakte werden in Deutschland immer beliebter. 23,6 Millionen Menschen in Deutschland nutzten im Januar Freundschaftsseiten im Internet, wie der US-Marktforscher Comscore am Montag mitteilte. Das war ein Zuwachs von 36 Prozent innerhalb eines Jahres.

Die Netzwerkseite Yasni verzeichnete demnach einen explosiven Zuwachs von 530 Prozent auf etwa zwei Millionen Nutzer, Facebook legte um 465 Prozent zu und hatte im Januar 3,1 Millionen Besucher. Gemessen werden die sogenannten Unique Visitors, also die Zahl der Menschen, die Internetseiten besuchen, unabhängig von ihrer Aktivität auf diesen Seiten.

Insgesamt wuchs das deutsche Internetpublikum von Januar 2008 bis Januar 2009 laut Comscore um etwa elf Prozent auf 37,6 Millionen Nutzer. Besonders erfolgreiche Seitenkategorien waren neben den sozialen Netzwerken noch Multimedia mit einem Zuwachs von 36 Prozent auf 23,8 Millionen Nutzer und Unterhaltung mit 30 Prozent Zuwachs und 29,2 Millionen Nutzern. Auch Spieleseiten legten zu: Die Seite Pennergame.de verzeichnete im Januar 157 Prozent mehr Besucher als ein Jahr zuvor, die Zahl der Nutzer stieg dabei auf 1,8 Millionen.

Die höchsten Nutzerzahlen wies im Januar 2009 in Deutschland wieder der Internetgigant Google mit 30,4 Millionen Nutzern auf. Auf Platz zwei folgten laut Comscore die Seiten des Anbieters Microsoft, auf Platz drei die Angebote der Mediengruppe ProSiebenSat1.

Auch weltweit sind die sozialen Netzwerkseiten im Kommen. Wie der Marktforscher Nielsen Group mitteilte, besuchen zwei Drittel der globalen Onlinebevölkerung jeden Monat derartige Seiten - und sie verbringen dort viel Zeit. Diese Besuche machten inzwischen fast zehn Prozent der gesamten Nutzungsdauer aus und lägen damit vor der Zeit, die Internetnutzer mit E-Mails verbringen, teilte Nielsen mit.