Die Zahl der Anträge auf Kurzarbeit ist im Februar rasant auf 1,5 Millionen Arbeitnehmer gestiegen. Bundesweit haben im Februar weitere knapp 16 900...

Hamburg/Nürnberg. Die Zahl der Anträge auf Kurzarbeit ist im Februar rasant auf 1,5 Millionen Arbeitnehmer gestiegen. Bundesweit haben im Februar weitere knapp 16 900 Betriebe das Instrument zur Überbrückung der konjunkturelle Krise für rund 700 000 Beschäftigte beantragt, teilte die Bundesagentur für Arbeit gestern mit. Dies waren 409 300 Anzeigen mehr als im Januar und 684 800 mehr als vor einem Jahr. Besonders betroffen sind das Saarland, Bremen, Niedersachsen und Bayern. In Hamburg arbeiten nach Angaben der Behörde derzeit rund 11 000 in 400 Betrieben kurz.

Betroffen sind vor allem Beschäftigte in der Automobil-, Metall- und Kunststoffindustrie. Wie viele Beschäftigte tatsächlich in die Zwangspause geschickt werden, ist aber noch offen. Viele Betriebe kündigen nur vorsorglich Kurzarbeit an, weil dies eine Bedingung für die spätere Zahlung von Kurzarbeitergeld ist. Im Dezember bezogen 201 000 Arbeitnehmer Kurzarbeitergeld aus konjunkturellen Gründen, nachdem ursprünglich für über 480 000 Beschäftigte Kurzarbeit angekündigt worden war. Antrag auf Kurzarbeit stellte gestern auch der Luxusuhrenhersteller Lange & Söhne in Glashütte für seine 500 Mitarbeiter. Kurzarbeiter bekommen 60 Prozent des ausgefallenen Nettolohns erstattet, Beschäftigte mit Kindern 67 Prozent.