Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck hält Staatshilfen für den angeschlagenen Autobauer Opel für einen gangbaren Weg. Automobilunternehmer auf Dauer solle der Bund allerdings nicht werden.

Köln. Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) hält Staatshilfen für den angeschlagenen Autobauer Opel für eine denkbare Lösung. Der Staat sollte nicht Automobilunternehmer auf Dauer werden, sagte Beck im Deutschlandfunk. "Aber ich schließe ausdrücklich zum jetzigen Zeitpunkt nicht aus, dass man sich auch in einer Beteiligung einbringt." Einzelheiten würden von den weiteren Gesprächen und der Mitwirkung der anderen europäischen Länder abhängen. Rheinland-Pfalz sei bereit, seinen Beitrag zu leisten, sagte Beck.

Den am Freitag von der Unternehmensspitze vorgestellten Sanierungsplan bezeichnete Beck als "prüffähig". Der Plan könnte bis Mitte April zu einem "tragfähigen Gesamtkonzept" ausgebaut werden. Opel hatte am Freitag angekündigt, mit einer weitgehenden Trennung vom US-Mutterkonzern Generals Motors (GM) den Weg aus der Krise finden zu wollen. Dafür solle Opel künftig eine "selbstständige Geschäftseinheit" werden, sagte GM-Europachef Carl-Peter Forster nach einer Sitzung des Opel-Aufsichtsrates. Seinen Angaben zufolge sind 3,3 Milliarden Euro nötig, um das Überleben des Unternehmens zu sichern.

Guttenberg skeptisch

Die Bundesregierung und die betroffenen Länder verlangen vom angeschlagenen Autobauer Opel vor der Prüfung von Staatshilfen mehr Klarheit über das Rettungskonzept. Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) sagte am Sonnabend in Berlin, es seien noch viele Fragen offen. Der CSU-Politiker bezog dies auf die angekündigte größere Eigenständigkeitder europäischen Tochter vom US-Mutterkonzern General Motors.

Nach seinen Angaben ist auch nicht deutlich, was Opel vom Staat konkret erwartet. "Wir haben verabredet, dass die Wirtschaftsminister der Länder gemeinsam mit Herrn zu Guttenberg sehr schnell zusammentreffen - am Anfang der kommenden Woche - um mit diesen Fragen und den entsprechenden Konsequenzen die sich daraus ergeben, entsprechend umzugehen", sagte der hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU). Im Laufe der nächsten Woche sollten weitere Entscheidungen getroffen werden.